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KHK: Eine Volkskrankheit, vor der man sich schützen kann

on Donnerstag, 01 November 2012.

KHK: Eine Volkskrankheit, vor der man sich schützen kann

Mit ihren bundesweiten Aktionswochen „Herz in Gefahr“ macht die Deutsche Herzstiftung auf einen Missstand aufmerksam: Durch konsequente Vorsorge, Diagnose und Therapie könnten viele die koronare Herzkrankheit vermeiden.

Aufklärung tut not, auch wenn es sich um eine Volkskrankheit handelt. Denn jährlich erkranken deutschlandweit rund 665.000 Menschen an der koronaren Herzkrankheit (KHK). Fast 60.000 sterben anschließend an einem Herzinfarkt. Grund genug für die Deutsche Herzstiftung, im November mit einer breit angelegten Kampagne vor den dramatischen Folgen dieser Erkrankung zu warnen. Mit über 1.000 Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet rückt die unabhängige Institution das Thema KHK unter dem Motto „Herz in Gefahr – Koronare Herzkrankheit erkennen und behandeln“ in den Blickpunkt.

 

„Immer wieder stellen wir fest: Obwohl weit verbreitet, wissen viele Menschen nichts über diese Grunderkrankung. Betroffene verdrängen oftmals die Beschwerden oder nehmen die KHK zu spät ernst“, erläutert Dr. Reinhold Lunow. Der Internist und ärztliche Leiter der Praxisklinik Bornheim weiß auch: „Das muss nicht sein, denn die Erkrankung und ihre Risikofaktoren lassen sich frühzeitig erkennen. Wer seinen Lebensstil entsprechend anpasst und seine Risikofaktoren ausschaltet, vermeidet die dramatischen Folgen.“

Koronare Herzkrankheit verursacht Herzinfarkt

Viele schauen über erste Symptome hinweg, denn die koronare Herzkrankheit entsteht durch einen schleichenden, Jahre dauernden Prozess: Die Herzkranzgefäße werden durch Ablagerungen (Plaque) verengt, die Durchblutung des Herzmuskels wird eingeschränkt. Ein Herzinfarkt entsteht, wenn eine Plaque aufreißt und sich ein Blutgerinnsel bildet, welches das Herzgefäß verschließt. „Ein Herzinfarkt kommt also nicht, wie es häufig heißt, aus heiterem Himmel, sondern dem Infarkt geht die koronare Herzkrankheit voraus“, erklärt Dr. Lunow.

Seit über 25 Jahren behandelt der Experte KHK-Patienten in der Praxisklink für Diagnose und Präventivmedizin nahe Köln und Bonn. „Typische Anzeichen für eine KHK sind ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, die Angina pectoris, Schmerzen sowie Atemnot, die jedoch auch allein auftreten kann.“ Ausgelöst werden diese Beschwerden durch körperliche oder seelische Belastungen: Treppensteigen, schnelles Gehen, Getränkekisten tragen, aber auch Aufregung. „Der Schmerz kann in die Schulter, in den Kieferbereich oder in den Oberbauch ausstrahlen. Typischerweise“, so Dr. Lunow, „verschwindet der Schmerz wenige Minuten, nachdem die Belastung aufgehört hat.“

Statt Vorsorge zu betreiben, wird die KHK oft verdrängt

Dies ist ein Grund, warum Betroffene trotz Beschwerden oftmals nichts unternehmen und das Alter, die Bronchien oder einen empfindlichen Magen verantwortlich machen. Und ihren Alltag der KHK anpassen: Statt der Treppe nimmt man jetzt den Aufzug, statt Urlaub in den Bergen fährt man ans flache Meer. Der Gang zum Arzt bleibt aus – eine Fehleinschätzung mit Folgen, sagt Dr. Lunow: „Angina-pectoris-Beschwerden weisen darauf hin, dass das Herz nicht mehr genug Sauerstoff erhält. Solche Beschwerden müssen daher unbedingt frühzeitig durch den Arzt abgeklärt werden. Nur so lässt sich ein Fortschreiten der KHK und damit eine lebensbedrohliche Situation wie Herzschwäche, Herzinfarkt oder Schlaganfall verhindern.“

Neben dem Alter, genetischer Veranlagung und Geschlecht ist es vor allem der moderne Lebensstil, der das Risiko für eine KHK in die Höhe treibt: falsche Ernährung (zu viele Kalorien, Fett und Zucker), Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Stress. So entstehen Bluthochdruck und Störungen im Fettstoffwechsel (erhöhtes Cholesterin), die zunächst ebenfalls kaum bemerkt werden. Umso wichtiger ist es, möglichst frühzeitig die eigenen Risikofaktoren zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

KHK-Vorsorge mit dem Herz-und Gefäß-Check der Praxisklinik Bornheim

„Der Herz- und Gefäß-Check-up in unserer Praxisklinik bringt Klarheit. Damit spüren wir schon erste Anzeichen einer KHK auf“, erklärt Dr. Lunow. Sein Rat: Nicht nur, wer familiär vorbelastet ist, an Diabetes leidet oder nach längerer Zeit wieder mit Sport beginnen möchte, sollte sich untersuchen lassen. Je früher man das Problem KHK angeht, umso größer sind die Chancen, gar nicht erst zu erkranken.

Neben dem Check-up empfiehlt Dr. Lunow regelmäßige körperliche Aktivität und Ausdauersport, eine ausgewogene Ernährung, nicht zu rauchen sowie Entspannungsübungen gegen Stress. Ein gesunder Lebensstil ist im Übrigen die Voraussetzung für eine Therapie, wenn man bereits an der koronaren Herzkrankheit leidet und Medikamente, Stents oder ein Bypass angezeigt sind. „Viele Patienten mit KHK, die rechtzeitig Vorsorge betreiben, haben es weitestgehend selbst in der Hand, nicht nur länger zu leben, sondern länger gut zu leben.“