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Gefäß- und Herz-Check

on Montag, 22 Juli 2024.

Gefäß- und Herz-Check

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie den Gefäß- und Herz-Check, können potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Diese Checks sind besonders wichtig, da viele Herz- und Gefäßerkrankungen lange symptomlos verlaufen und erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden verursachen.

Wem sind solche Checks zu empfehlen?

Geschlecht und Alter:
  • Männer:
    Regelmäßige Gefäß- und Herz-Checks werden insbesondere Männern ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Männer sind generell anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weisen oft früher Risikofaktoren auf.


  • Frauen:
    Für Frauen sind diese Untersuchungen ab dem 55. Lebensjahr sinnvoll, oder früher, wenn sie spezifische Risikofaktoren haben. Frauen haben bis zu den Wechseljahren ein geringeres Risiko, das jedoch danach deutlich ansteigt.
Risikogruppen:
  • Personen mit familiärer Vorbelastung: Menschen, deren nahe Verwandte (Eltern, Geschwister) frühzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkrankt oder gestorben sind, sollten ebenfalls frühzeitig und regelmäßig solche Checks durchführen lassen.


  • Personen mit bekannten Risikofaktoren: Dazu gehören Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, hohem Cholesterinspiegel, Übergewicht oder Raucher. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erheblich.


  • Personen mit bestehenden Herzerkrankungen: Wer bereits unter Herzproblemen leidet, sollte regelmäßig untersucht werden, um die Fortschritte der Behandlung zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen.

Müssen Symptome erkennbar sein?

 
Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel oder unregelmäßiger Herzschlag sind eindeutige Hinweise, dass eine Untersuchung dringend erforderlich ist. Jedoch ist Prävention besonders wichtig, da viele Herz- und Gefäßerkrankungen lange symptomlos bleiben. Daher sind regelmäßige Checks auch ohne erkennbare Symptome sinnvoll, um mögliche Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln.

Ab wann ist Prävention sinnvoll?

Prävention ist im Grunde in jedem Alter sinnvoll, vor allem aber ab einem höheren Risikoalter:

  • Ab dem 35. Lebensjahr:
    Regelmäßige Untersuchungen alle fünf Jahre können helfen, Risikofaktoren früh zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.


  • Ab dem 45. Lebensjahr:
    Regelmäßige jährliche oder zweijährliche Checks sind für Männer besonders wichtig.


  • Ab dem 55. Lebensjahr:
    Auch für Frauen wird ab diesem Alter eine engmaschigere Überwachung empfohlen, um das nach den Wechseljahren erhöhte Risiko zu kontrollieren.

Durch einen umfassenden Gefäß-Check können frühzeitig Risiken für Herzinfarkte und Schlaganfälle erkannt und entsprechende präventive Maßnahmen eingeleitet werden. Schwerwiegende Gesundheitsprobleme können vermieden und die Lebensqualität erheblich verbessert werden.
Ein Gefäß-Check zur Herzinfarkt-Prävention und Schlaganfall-Vorbeugung ist eine umfassende Untersuchung, die etwa zwei Stunden dauert. Dabei werden verschiedene modernste und schonende Verfahren angewendet, um Herz und Gefäße genauestens zu untersuchen.

Hier ist der Ablauf eines solchen Checks im Detail:
 
  • 1. Anamnese und Erstgespräch

    In der ersten Phase des Gefäß-Checks findet eine gründliche Anamnese statt. Hierbei wird die Krankengeschichte des Patienten erfasst. Der Arzt fragt nach aktuellen Beschwerden wie Brustschmerzen, Atemnot oder Schwindel und erfasst bekannte Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Auch familiäre Vorbelastungen, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle in der Familie, werden besprochen.

    Dieses Gespräch dient dazu, ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Situation zu bekommen, ähnlich wie ein Automechaniker zunächst das Fahrzeug inspiziert und nach Auffälligkeiten fragt, bevor er mit der Diagnose beginnt.

    Anhand der Anamnese kann der Arzt individuelle Risikofaktoren identifizieren und gezielt weiter untersuchen.

  • 2. Elektrokardiogramm (EKG)

    Ein EKG wird durchgeführt, um die elektrische Aktivität des Herzens in Ruhe zu messen. Dabei werden Elektroden auf der Haut angebracht, die die Herzströme aufzeichnen. Man kann sich dies wie die Überprüfung des Stromkreislaufs im Haus vorstellen, wo ein Elektriker die Leitungen auf Funktionalität prüft.

    Das EKG kann Aufschluss über Herzrhythmusstörungen oder andere Unregelmäßigkeiten geben, die im Alltag oft unbemerkt bleiben. Ergebnisse wie unregelmäßiger Herzschlag oder Herzmuskelschwäche können darauf hinweisen, dass weitere Tests oder medikamentöse Behandlungen erforderlich sind.
     
  • 3. Stress-Echokardiografie (erweitertes Belastungs-EKG)

    Anders als beim herkömmlichen EKG wird die Herzfunktion hier unter körperlicher Belastung untersucht. Der Patient tritt beispielsweise in die Pedale eines Ergometers, während gleichzeitig Ultraschallbilder des Herzens erstellt werden. Diese Methode ähnelt einem Belastungstest beim Auto, bei dem es auf einer Teststrecke gefahren wird, um die Leistung unter verschiedenen Bedingungen zu prüfen. So können Probleme, die nur unter Belastung auftreten, identifiziert werden.

    Wenn die Stress-Echokardiografie Auffälligkeiten zeigt, kann dies zu einer Überweisung zum Kardiologen führen und möglicherweise eine Herzkatheteruntersuchung oder andere diagnostische Verfahren nach sich ziehen.

  • 4. Farbdopplerultraschall der Halsschlagader (Carotis)

    Der Farbdopplerultraschall wird eingesetzt, um die Halsschlagader auf Verengungen oder Ablagerungen zu überprüfen. Hierbei wird ein spezieller Ultraschallkopf auf den Hals aufgesetzt, der den Blutfluss sichtbar macht. Man könnte dies mit einem Klempner vergleichen, der mit einer Kamera in die Rohre schaut, um Ablagerungen oder Engstellen zu finden.

    Diese Untersuchung hilft, das Risiko für Schlaganfälle zu beurteilen. Werden Plaques oder Verengungen entdeckt, können Maßnahmen wie Lebensstiländerungen, medikamentöse Behandlung oder operative Eingriffe zur Beseitigung der Verengungen notwendig werden.

  • 5. Farbdopplerultraschall der Beingefäße

    Ebenso wie bei der Halsschlagader werden auch die Beingefäße mittels Farbdopplerultraschall untersucht. Dies hilft, Durchblutungsstörungen oder Thrombosen zu erkennen, die sich im Alltag oft durch Symptome wie geschwollene Beine oder Schmerzen beim Gehen bemerkbar machen. Es ist vergleichbar mit der Inspektion der Abflussrohre im Haus, um sicherzustellen, dass das Wasser ungehindert abfließen kann.

    Bei der Feststellung von Durchblutungsstörungen können Maßnahmen wie Gehtraining, medikamentöse Behandlungen oder in schweren Fällen chirurgische Eingriffe eingeleitet werden.

  • 6. Messung der Gefäßelastizität

    Die Pulswellenanalyse misst die Elastizität der Arterien. Starr gewordene Gefäße sind ein Hinweis auf Arteriosklerose, eine häufige Ursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Diese Messung kann man sich vorstellen, wie das Prüfen der Elastizität eines Gartenschlauchs: Wenn er zu steif ist, ist die Gefahr von Brüchen oder Lecks größer.

    Im Alltag äußert sich dies oft durch Symptome wie hohe Blutdruckwerte. Bei einer verminderten Gefäßelastizität können blutdrucksenkende Medikamente und Maßnahmen zur Verbesserung der Gefäßgesundheit, wie Sport und eine gesunde Ernährung, empfohlen werden.

  • 7. ABI-Wert (Ankle Brachial Index)

    Der ABI-Wert wird ermittelt, indem der Blutdruck an den Knöcheln und den Armen gemessen und verglichen wird. Ein niedriger ABI-Wert kann auf Durchblutungsstörungen in den Beinen hinweisen, ähnlich wie ein Wasserleitungsdrucktest zeigt, ob irgendwo ein Leck oder eine Verengung vorhanden ist.

    Solche Durchblutungsstörungen können im Alltag zu Symptomen wie Schmerzen beim Gehen oder kalten Füßen führen. Niedrige ABI-Werte können durch Maßnahmen wie Gehtraining, medikamentöse Behandlungen zur Verbesserung der Durchblutung oder chirurgische Eingriffe bei schweren Durchblutungsstörungen behandelt werden.

  • 8. Herz-Kreislauf-Labor

    Im Labor werden Blutproben entnommen und analysiert, um Risikofaktoren wie hohe Blutfettwerte oder eine Neigung zu Thrombosen zu identifizieren. Diese Laboruntersuchungen sind vergleichbar mit einer chemischen Analyse von Motoröl im Auto, die Hinweise auf Verschleiß oder Verunreinigungen gibt.

Hohe Cholesterinwerte oder bestimmte Blutgerinnungswerte sind wichtige Indikatoren für das Risiko von Gefäßverkalkungen oder Blutgerinnseln, die oft unbemerkt bleiben, bis sie ernsthafte Probleme verursachen. Basierend auf den Laborergebnissen können Diätanpassungen, Cholesterinsenkende Medikamente, Blutverdünner oder andere therapeutische Maßnahmen erforderlich sein, um die Gefäßgesundheit zu verbessern.
 
Fazit

Ein Gefäß- und Herz-Check ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung, die Menschen in verschiedenen Lebensphasen helfen kann, Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Regelmäßige Untersuchungen sind daher ein essenzieller Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für alle Erwachsenen, insbesondere für diejenigen mit erhöhtem Risiko.