on Dienstag, 19 Juni 2018.
Rauchen ist die größte Gefahr für die Lunge. Alleine in den USA waren 85 Prozent der Lungenkrebstoten Raucher, beziehungsweise sie waren als Passivraucher dem Tabakqualm ausgesetzt. Nicht ohne Grund wurden in den vergangenen Jahrzehnten weitreichende Rauchverbote umgesetzt. Hinzu kommt eine starke Präsenz des Themas „Gesundheitsgefährdung Rauchen“ in der Öffentlichkeit. So gibt es kaum jemanden, der nicht über die Gefahr des Tabakkonsums informiert ist. Weniger bekannt ist jedoch, wie lange nach einem Rauchstopp ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko besteht und welche Faktoren dieses begünstigen.
Alleine zehn Jahre im Schnitt benötigt der Körper nach einem Rauchstopp, um das Lungenkrebsrisiko gegenüber einem Nichtraucher zu halbieren. Dabei kommt es auf die Länge und Menge des Tabakkonsums an. Als starker Raucher wird beispielsweise bezeichnet, wer 30 Packungsjahre hinter sich hat. Das kann von mehreren Packungen am Tag über einen kürzeren Zeitraum oder eine Packung pro Tag über einen langen Zeitraum sein. Das Risiko bleibt gleich hoch. Gleiches gilt für Passivraucher. Wenn auch nicht in der Schwere wie beim Aktivrauchen, ist der passive Tabakkonsum Gift für die Lunge. Weiterhin wird die familiäre Disposition hinzugezogen. Sprich, gibt es nahe Angehörige, die an Lungenkrebs leiden oder gestorben sind, steigt das eigene Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Als weiterer Risikofaktor spielt die Umwelt eine Rolle. So begünstigt eine hohe Radonkonzentration im Boden das Tumorwachstum in der Lunge. Dieses natürliche Bodengas kommt in unterschiedlicher Konzentration bundesweit vor (siehe www.bfs.de). Wird hier durch vorbeugende Maßnahmen wie Sanierungsmaßnahmen im Haus und richtiges Lüften gehandelt, kann der Radonwert und damit die Gefahr einer möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigung erheblich gesenkt werden. Problematisch wird es dann, wenn erhöhte Radonwerte und Tabakkonsum zusammentreffen. Ähnliches gilt auch beim Umgang mit anderen karzinogenen Stoffen wie Asbest. Das Tragen von Schutzmasken beim Umgang mit diesen oder ähnlichen toxischen Stoffen ist daher dringend zu empfehlen.
Doch nicht nur die Lunge trägt Schaden durch das Rauchen. Auch das Herzkreislaufsystem wird durch regelmäßigen Tabakkonsum stark in Mitleidenschaft gezogen. So dauert es ein Jahr nach einem Rauchstopp, bis sich das Risiko für eine koronare Herzerkrankung halbiert hat. In fünf Jahren ist das Schlaganfallrisiko erst wieder auf das eines Nichtrauchers gesunken und nach 15 Jahren ist das koronare Herzerkrankungsrisiko normalisiert. Was das Lungenkrebsrisiko betrifft, so braucht es zehn Jahre, bis sich dieses um die Hälfte verringert hat im Vergleich mit einem Nichtraucher.
In den meisten Fällen wird ein Lungenkrebs erst erkannt, wenn der Tumor eine gefährliche Größe angenommen hat und die ersten typischen Symptome auftreten. Denn einen Lungentumor frühzeitig zu erkennen kann lebenswichtig sein. Daher sollten Risikopatienten – aktive Raucher zwischen 55 und 80 Jahre und solche, die innerhalb der letzten 15 Jahre aufgehört haben, sowie Raucher mit familiärer Vorbelastung - ihre Lunge regelmäßig untersuchen zu lassen. Darüber hinaus verbessern Raucher nach einem Rauchstopp die gesundheitlichen Folgen einer Herz-Kreislauferkrankung deutlich durch einen gesunden Lebensstil. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung helfen bei der Regeneration. Gezielte Programme, wie Nikotinersatzpräparate, Medikamente und Selbsthilfegruppen, können den Verzicht auf das Rauchen erleichtern. Sprechen Sie mit ihrem Arzt darüber. Weitere Informationen dazu auch unter www.rauch-frei.info.