on Sonntag, 22 März 2020.
Wenn die Diagnose Glaukom (grüner Star) gestellt wird, ist meist schnelles Handeln angesagt. Verschieden Augenkrankheiten können die Ursache für diese Diagnose sein, in jedem Fall jedoch st das Sehvermögen bedroht
Wenn die Diagnose Glaukom (grüner Star) gestellt wird, ist meist schnelles Handeln angesagt. Verschieden Augenkrankheiten können die Ursache für diese Diagnose sein, in jedem Fall jedoch ist das Sehvermögen bedroht, ohne dass zunächst nennenswerte Beschwerden auftreten.
Es zeigen sich erste sogenannte "Gesichtsfeldausfälle" am äußeren Rand des Sehfeldes. Der Sehnerv verschlechtert sich, die Signale zwischen Auge und Gehirn werden behindert. Wird der Sehnerv zerstört. Kommt es zum Verlust der Sehfähigkeit.
Diese Bilder zeigen den typischen Verlust des peripheren Sehens:
normales Gesichtsfeld (links), Frühphase Glaukom (Mitte) und fortgeschrittenes Stadium Glaukom (rechts).
Rechtzeitig erkannt, kann das Sehvermögen in den meisten Fällen erhalten werden. Entscheidend dafür ist jedoch, dass Betroffene sich regelmäßig beim Augenarzt zur Kontrolle einfinden und die Therapie gewissenhaft durchführen.
Der normale Druck im Inneren Ihres Auges hält das Auge in Form und sorgt für ein optimales Funktionieren. Durch das Einströmen und Abfließen von "Kammerwasser" wird der Augendruck reguliert. Diese Flüssigkeit im Inneren des Auges umspült die Augenlinse und die Hornhaut. Dort, wo Iris und Hornhaut aufeinandertreffen - im Kammerwinkel des Auges - fließt das Kammerwasser wieder ab.
Durch das Kammerwasser bekommen die Augen neue Nährstoffe und werden zugleich von überflüssigen Geweberesten befreit. Die Höhe des Augendrucks bestimmt, wie schnell die Flüssigkeit im vorderen Teil des Auges produziert wird und ob es problemlos abfließen kann.
Ist das Drainage-System im Kammerwinkel blockiert steigt der Augendruck. Je nach Ursache der Blockierung können zwei unterschiedliche Glaukom-Formen entstehen:
• Engwinkelglaukom
Diese Form des Glaukoms tritt auf, wenn der Winkel zwischen Hornhaut und Iris blockiert oder verengt ist. Der gestörte Abfluss erhöht dann den Druck im Auge. Mit dem Alter und bei einem Grauen Star (Katarakt) verengt sich der Kammerwinkel. Es kann auch zu einer plötzlichen Blockierung kommen (akutes Engwinkelglaukom), dem "Glaukomanfall" kommen.
• Weit- oder Offenwinkelglaukom
Strukturelle Veränderungen im Gewebe des Kammerwinkels oder auch Ablagerungen können dazu führen, dass das Kammerwasser immer schwerer abfließt, auch wenn der Kammerwinkel offenbleibt. Ebenso können die Drainagewege verstopfen. Als Folge davon steigt der Druck im Auge an.
Das Weit- oder Offenwinkelglaukom ist die in Deutschland am häufigsten auftretende Form des Grünen Stars.
Ein erhöhter Augendruck muss nicht in jedem Fall zu einem Glaukom führen, allerdings kann sich ein Glaukom auch bei normalem Augendruck entwickeln.
Die Entstehung eines Glaukoms kann genetisch bedingt sein. Biologische Faktoren, die eine Schädigung des Sehnervs verursachen, sind: wenn der Sehnerv nicht ausreichend durchblutet ist, das Immunsystem auf Schäden der Netzhaut nicht angemessen reagiert und der Druck im Gehirn zu niedrig ausfällt, was zu einer problematischen Druckdifferenz zwischen Auge und Gehirn führt.
Menschen mit vorausgegangenen Verletzungen des Auges, starker Kurzsichtigkeit sowie unter einer Therapie mit Kortison erkranken häufiger an Glaukom. Engwinkel-Glaukome treten bei Weitsichtigen und bei familiärer Vorbelastung auf. Das Risiko eines Glaukoms steigt außerdem mit dem Älterwerden.
Der Berufsverband deutscher Augenärzte rät dazu, ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich eine augenärztliche Kontrolle durchführen zu lassen, bei der die Glaukom-Vorsorge mit Augendruckmessung plus Beurteilung des Sehnervkopfes angeboten wird. Bei einem erhöhten Risiko ist eine frühere Kontrolle sinnvoll. Wir messen im Rahmen unseres kompletten Gesundheitscheck den Augendruck und das Gesichtsfeld.
Ist der Sehnerv geschädigt, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen. Dennoch hilft eine Therapie, das Glaukom zu kontrollieren. Mögliche Therapien sind:
• Medikamente
Im ersten Schritt werden meist rezeptpflichtige Augentropfen verordnet, die den Druck im Auge senken. Sollte das nicht helfen, stehen noch andere Medikamente zur Verfügung. Neben Augentropfen werden auch Tabletten oder Kapseln zeitlich begrenzt verabreicht.
• Lasertherapie
Falls Medikamente den Druck nicht ausreichend senken, wird bei einem Weitwinkel- Glaukom möglicherweise eine sogenannte " Laser-Trabekuloplastik" empfohlen. Der Arzt richtet dabei einen Low-Level-Laser auf das Gewebe des Kammerwinkels, damit das Kammerwasser wieder leichter abfließen kann und der Augendruck sinkt.
• Operation
Falls erforderlich, kann eine Operation den Abfluss des Kammerwassers verbessern. Als Standardverfahren wird die "Trabekulektomie" durchgeführt, bei der am Auge eine kleine ventilartige Öffnung hergestellt wird über die das Kammerwasser abfließen kann.
Mit dem Ziel, den Augendruck zu senken, wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue OP-Methoden und Geräte entwickelt, mit deren Hilfe die Abflussbehinderung im Gewebe des Kammerwinkels aufgelöst wird.
Der plötzliche Verschluss des Winkels zwischen Iris und Hornhaut (akutes Engwinkelglaukom) ist ein medizinischer Notfall. Bei Auftreten Symptomen oder Zeichen, wie Sehstörungen, starken Schmerzen im Auge, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, sollten man sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Nur durch rechtzeitigen Beginn einer Therapie kann der drohende Verlust des Sehens abgewendet werden.