on Sonntag, 01 April 2012.
Die Menschen werden immer älter – und erkranken häufiger an Krebs. Denn Krebs tritt meist in der zweiten Lebenshälfte auf und Tumore werden dank verbesserter Vorsorgeprogramme immer schneller gefunden.
>Die Menschen werden immer älter – und erkranken häufiger an Krebs. Denn Krebs tritt meist in der zweiten Lebenshälfte auf und Tumore werden dank verbesserter Vorsorgeprogramme immer schneller gefunden. Zwar ist die Zahl der Krebskranken, die an einem Tumor sterben, seit 1980 um 20 Prozent gesunken. Trotzdem müssen immer mehr Menschen damit rechnen, an Krebs zu erkranken.
„Wer heute eine Krebsdiagnose in einem frühen Stadium der Erkrankung erhält, hat eine weit größere Chance, geheilt zu werden oder zumindest mit der Krankheit zu leben“, weiß Dr. Reinhold Lunow, ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim. So sank von 1998 bis 2008 die Krebssterblichkeit in Deutschland bei Frauen um 13 Prozent, bei Männern sogar um 18 Prozent.
Trotzdem geht jeder vierte Todesfall hierzulande auf ein Krebsleiden zurück. Damit ist Krebs nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache, Tendenz steigend. Bei den Frauen treten Brust-, Lungen- und Darmkrebs am häufigsten auf, bei den Männern Lungen-, Darm- und Prostatakrebs.
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, hängt oft vom Lebensstil und der genetischen Veranlagung ab. Die Chance, eine Krebserkrankung zu überleben, steigt in jedem Fall aber mit dem Grad der individuellen Vorsorge. Denn bei ein und derselben Erkrankung haben Frauen und Männer ein unterschiedliches Sterberisiko. So ist bei Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs die Sterblichkeit von Männern mehr als fünfmal größer ist als bei Frauen. Denn Männer gehen seltener zur Vorsorgeuntersuchung als Frauen.
Bei Frauen hingegen ist in den letzten Jahren die Zahl von Lungenkrebserkrankungen gestiegen, verursacht durch den zunehmenden Zigarettenkonsum seit den 1980er Jahren. Das Rauchen (und Passivrauchen) ist bei beiden Geschlechtern verantwortlich für ein Viertel bis ein Drittel aller Krebstodesfälle; schließlich sind neben Lungen und Bronchien oftmals auch Lippen, Mundhöhle, Kehlkopf und Luftröhre von bösartigen Geschwülsten betroffen.
>Besonders wichtig ist es, sich regelmäßig vom Spezialisten untersuchen zu lassen. Dazu führen Dr. Lunow und sein Ärzteteam individuelle Gesundheits-Check-ups durch, mit denen sie Krebsrisiken und Krebserkrankungen frühzeitig auf die Spur kommen. Denn manche Krebsarten sind deshalb besonders tückisch, weil es für sie noch keine ausreichenden Therapien gibt und sie zunächst keine oder kaum Beschwerden verursachen.
Dies trifft etwa auf den Bauchspeicheldrüsenkrebs zu, den der Patient meist erst in einem späten Stadium bemerkt, wenn sich der Tumor bereits aggressiv ausbreitet. Als Risikofaktoren für diesen Krebs gelten fettreiche Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen. Gemeinsam mit dem Speiseröhrenkrebs macht er zwar nur drei bis vier Prozent aller Krebserkrankungen aus, insgesamt verursachen beide jedoch fast jeden zehnten Todesfall durch Krebs. Die Chance, einen fortgeschrittenen Bauchspeicheldrüsenkrebs fünf Jahre nach operativer Entfernung zu überleben, ist mit weniger als zehn Prozent deutlich geringer im Vergleich zu Brustkrebs (85 Prozent) und Prostatakrebs (90 Prozent).
>„Das medizinische Wissen um die Krebserkrankungen schreitet zwar mit riesigen Schritten voran“, sagt Dr. Lunow. „Trotzdem bleiben Prävention und regelmäßige Vorsorge das A und O. Denn je früher ein Tumor bzw. die Risiken erkannt werden, die einen Krebs verursachen können, desto größer sind die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben.“
(Bilder: Rainer Sturm/pixelio.de; shamleen/Foto-
lia.com; Sven Weber/Fotolia.com)