on Freitag, 21 Juli 2017.
Immer mehr Menschen leiden an der sogenannten Zuckerkrankheit. Mit einer individuellen Insulinversorgung kann diese gut in den Griff bekommen werden. Jedoch bleibt die Gefahr von Folgeerkrankungen.
Bei vielen Patienten treten diese Folgeerkrankungen erst nach einiger Zeit, teils Jahren auf. Grund ist eine dauerhafte Belastung der Blutgefäße, die sich langfristig zu einer Mangel- und Fehlversorgung lebenswichtiger Organe auswirken kann. Bei vielen der rund sieben Millionen von Diabetes betroffenen Menschen in Deutschland ist der dauerhaft erhöhte Glucosegehalt im Blut der Hauptgrund für die Schädigungen der Blutgefäße. Langfristig nimmt bei dieser Gruppe Patienten die Gefahr zu, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, die beiden häufigsten Todesarten von Diabetikern, zu erleiden.
Umso wichtiger ist es auf ein funktionierendes Herz-Kreislaufsystem zu achten. Das heißt vornehmlich, auf einen gesunden Blutdruck zu achten und/oder einen hohen Cholesteringehalt zu vermeiden. Zudem haben Nichtraucher gegenüber Rauchern einen entscheidenden Vorteil. Gehört Rauchen zu den am gesundheitsschädlichsten Angewohnheiten überhaupt, gefolgt von starkem Übergewicht. Leiden Sie als Diabetiker daran, wäre es wichtig die Ernährung umstellen und durch weniger Gewicht und fett- sowie zuckerarme Nahrung den Kreislauf zu entlasten. Ein Mehr an Bewegung im Alltag ist ein generelles Muss für ein gesünderes Leben. Neben dem Herz-Kreislaufsystem sind auch die Nieren bei Blutzucker besonders anfällig. Der erhöhte Glucosegehalt und Blutdruck beeinträchtigt deren Funktion maßgeblich. Hier präventiv vorzusorgen hilft schwere Schäden zu minimieren. Ein umfangreicher Gesundheitscheck ist bei Patienten, die an Diabetes mellitus leiden, in regelmäßigen Abständen notwendig. Eine klassische Folgeerkrankung der Diabetes sind Schädigungen der Blutgefäße im hinteren Teil des Auges. Diese entstehen durch die hohe Zuckerkonzentration im Blut und können schlimmstenfalls zur kompletten Erblindung führen, wenn diese unbehandelt bleibt. Ebenfalls präventiv sollten die durch erhöhten Glucosegehalt ausgelösten Nervenleiden, die in der Regel die Beine und Füße betreffen, durch eine individuelle Therapie behandelt werden. So kann die Kontrolle über die eigenen Füße möglichst erhalten bleiben und entzündete Wunden, die durch schlechter heilendes Fleisch begünstigt werden, sind schneller entdeckt. Eine regelmäßige Kontrolle in unserer Sprechstunde unterstützt sie dabei, die für Sie richtige Behandlung zu erarbeiten. Eine fachgerechte Pflege der Zehen beispielsweise durch einen Podologen kann zudem hilfreich sein, die Füße gesund zu halten. Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 sollten auch auf andere Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis untersucht werden.
Doch nicht nur hoher Zucker ist gefährlich, auch eine Hypoglykämie, sprich zu wenig Blutzucker, schädigt den Körper. Besonders ältere Menschen sind davon betroffen. Daher ist es entscheidend in engem Kontakt zum behandelnden Arzt zu stehen. Ein Gespräch bei einer Ernährungsberaterin hilft zudem eine passenden Speiseplan zusammenzustellen, der für eine ausreichende Versorgung des Körpers mit allem Nötigen ausgelegt ist. So werden Folgeerkrankungen, die sich meist erst langfristig bemerkbar machen, gleich von Beginn auf einem möglichst niedrigen Niveau gehalten.