on Dienstag, 31 Mai 2022.
Arterien sind Blutbahnen, die sich im ganzen menschlichen Körper befinden. Plaques oder Ablagerungen in den Arterien können schwerwiegende Folgen haben.
Arterien sind Blutbahnen, die sich im ganzen menschlichen Körper befinden. Ab einem Alter von etwa 40 Jahren steigt das Risiko ständig, dass sich in den Arterien Ablagerungen bilden. Diese Ablagerungen werden Plaques genannt. Hoher Blutdruck, hohes Cholesterin, Rauchen, Übergewicht und Diabetes sind Faktoren, die Plaques in den Arterien verursachen können. Aber auch Infektionen wie Grippeerkrankungen oder Entzündungen der Blutgefäße können die Ursache für solche Veränderungen sein. Männer sind früher betroffen als Frauen, in den späteren Jahren gleicht sich das aber aus.
Ablagerungen in den Arterien werden umgangssprachlich als Arterienverkalkung bezeichnet. Der medizinische Begriff ist Arteriosklerose oder Atherosklerose. Tatsächlich kommt es jedoch weder zu einer Ablagerung an der Oberfläche der Innenwand des Gefäßes, noch handelt es sich dabei chemisch um Kalk. Arteriosklerose Plaques enthalten aber Calciumsalze, die das Gefäß verhärten. Arteriosklerose ist demnach eine Form von Arterienverhärtung. Bindegewebewucherung, Einlagerungen von Cholesterin, Fettsäuren und Calciumphosphat verursachen die Verhärtung und Verdickung der Gefäßwände. Die Elastizität der Gefäßwände wird dadurch verringert, wodurch oft eine Verengung des Gefäßvolumens entsteht. Andererseits kann die Gefäßwand dadurch auch geschwächt werden, sodass sie sich ausweitet und ein Aneurysma entsteht.
Die Krankheit führt somit mit der Zeit zur Verengung oder Verstopfung von bestimmten Arterien. In den betroffenen Organen wird die Durchblutung gestört, es kommt zur Unterversorgung mit Sauerstoff. Wenn sich atherosklerotisches Plaques lösen, entstehen Blutgerinnsel, die unter Umständen ein Gefäß vollständig verschließen können. Das sind dann die Ursachen für medizinische Notfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgelöst durch Arteriosklerose sind weltweit für die meisten Todesfälle verantwortlich.
Die Beschwerden bei Arteriosklerose treten unterschiedlich auf, sie sind abhängig davon welche Organe betroffen ist. Sind die Herzkranzgefäße von Arteriosklerose betroffen, verursacht das Brustschmerzen oder bei Anstrengung ein Engegefühl in der Brust. Arteriosklerose in den Hirnarterien, kann Lähmungserscheinungen, Sehstörungen oder kurze Absenzen verursachen. Ist das Zentralnervensystem von der Arteriosklerose betroffen, kann es zu Störungen und Syndromen wie Gedächtnisstörungen, schnellere Ermüdung, Kopfschmerzen oder Schwindel kommen. Ein plötzlicher Verschluss einer Hirnarterie führt zu einem ischämischen Schlaganfall. Mit zunehmendem Alter kann sich aus der Hirnarterienverkalkung auch eine Demenz entwickeln.
Arteriosklerose verursacht in den Beinen Schmerzen sowie Kältegefühl und blasse Haut an den betroffenen Stellen. Die Schmerzen treten vor allem beim Gehen auf und zwingen die Betroffenen immer wieder anzuhalten. Bei starker Durchblutungsstörung in den Beinen kann es zur Entstehung von Infektionen und Hautgeschwüren oder zum Absterben von Gewebe kommen. Nicht selten sind die Zehen betroffen. Absterben von Gewebe führt zu einer Schwarzverfärbung der betroffenen Region. In solchen schlecht durchbluteten Gewebeschäden können sich leicht bakterielle Infektionen entwickeln, die dann nur noch schwer zu behandeln sind. Betroffene können daher nur kurze Strecken laufen und müssen immer wieder stehen bleiben. Man nennt diese Krankheit auch "Schaufensterkrankheit“, weil das Gehmuster dem typischen Verhalten bei einem Stadtbummel ähnelt. Oft merken die Betroffenen lange nichts oder können die ersten Anzeichen nicht deuten.
Zur Abklärung einer Arteriosklerose werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören ein EKG in Ruhe und ein Belastungs-EKG, eine Echokardiographie in Ruhe sowie eine Stress-Echokardiographie. Eine Ultraschalluntersuchung der Hals- und Beingefäße sowie die Bestimmung der Gefäßelastizität und der Pulswellengeschwindigkeit. Wir bieten dazu einen speziellen Herz- und Gefäß-Check an.
Bei der Behandlung der Arteriosklerose soll zunächst das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Dazu gehören Blutdrucksenkung, Senkung des Cholesterins und Senkung des Blutzuckers bei Diabetes.
Verstopfte Gefäße können erweitert oder überbrückt werden. Bypassoperationen oder Ausdehnungen mithilfe von Ballons oder Stents sind mögliche Behandlungsmethoden.