on Sonntag, 31 Januar 2021.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 500.000 Menschen an Krebs – etwa 1,7 Millionen Menschen leben derzeit in Deutschland mit einer Krebserkrankung. Die 5-Jahres-Überlebensraten gelten als ein Maß für die Überlebenschancen von Krebspatient*Innen.
Die 5-Jahres-Überlebensraten gelten als ein Maß für die Überlebenschancen von Krebspatient*Innen.
Maßgeblich hierbei ist die Art des Tumors, das heißt, die Überlebenschancen zum Beispiel bei bösartigen Tumoren der Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse liegen unter 20 Prozent. Beim Malignen Melanom der Haut, dem Hodenkrebs und dem Prostatakrebs hingegen, beträgt die Überlebenschance über 90 Prozent.
Nach dem ersten Schock einer Krebsdiagnose und den Fragen und Entscheidungen zu einer Therapie, erhalten auch Alltags-Themen eine neue Bedeutung – wie etwa Berufstätigkeit, Mobilität, Urlaub, Sexualität, Pflege oder Entspannung.
Krebspatient*Innen müssen gegen den Tumor und gleichzeitig auch gegen Beschwerden kämpfen, die durch die Erkrankung eingetreten sind. Hinzu kommen noch Belastungen und Unannehmlichkeiten durch die Behandlung und die Therapie. Das schränkt die Lebensqualität oft erheblich ein – und auch die Psyche und das Selbstwertgefühl der Betroffenen verändern sich.
Mit den faktischen Symptomen wirkungsvoll umzugehen, ist eine wesentliche Voraussetzung, sich mit den Lebensveränderungen zu „arrangieren“.
Häufigste Begleiterscheinung einer Krebserkrankung ist die chronische Müdigkeit.
Es gibt verschiedene Strategien, die Beschwerden anzugehen:
Krebserkrankungen führen nicht selten dazu, dass die Betroffenen abnehmen und dadurch noch schwächer werden. Oft kann der Arzt herausfinden, warum man an Gewicht verliert.
Manchmal hilft es schon, einfach die Essgewohnheiten anzupassen. Vor allem kalorienreiche Getränke und Nahrungsmittel, die über den Tag verteilt in kleineren Mahlzeiten zu sich zu nehmen, ist ein erster Schritt. Die Mahlzeiten sollten reich an Eiweiß sein und viele komplexe Kohlenhydrate und Vollkornprodukte enthalten. Bei anhaltender Appetitlosigkeit kann der Arzt ein appetitanregendes Medikament verschreiben.
Wenn diese Maßnahmen erfolglos bleiben sollte man seinen Fokus ganz bewusst auf die Freude und Lust beim Essen richten und dadurch nicht mehr nur an das Körpergewicht denken.
Krebs und manche notwendigen Krebstherapien erhöhen das individuelle Infektionsrisiko. Je nachdem, in welcher körperlichen Verfassung man ist, gibt es Maßnahmen oder Medikamente, um Infektionen vorzubeugen oder zu behandeln. Zusätzlich ist anzuraten, dass man:
Der Tumor selbst, wenn er im fortgeschrittenen Stadium auf Knochen, Nerven oder Organe drückt, aber auch die Krebsbehandlungen an sich, lösen häufig Schmerzen aus. Geeignete Behandlungen können diese Schmerzen oft lindern oder sogar beseitigen. Darüber hinaus gibt es effektive Schmerzmittel, vom Arzt verschrieben.
Zahlreiche Beschwerden und Komplikationen können im Verlauf einer Krebserkrankung auftreten, die zusätzlich belasten. Übelkeit während der Chemotherapie und Verstopfung durch bestimmte Schmerzmittel sind die meisten hiervon. Der Hausarzt oder ein Onkologe beraten und helfen damit umzugehen. Sie finden heraus, was Erleichterung verschafft und hilft mit den Belastungen „klar zu kommen“.
Angst ist eine normale Reaktion auf die Diagnose Krebs. Krebs wird als eine Bedrohung empfunden und auf bedrohliche Situationen reagiert der Mensch mit Angst. Angst wird bei den meisten Krebspatient*Innen zum „ständigen Begleiter“
Bevorstehende medizinische Untersuchungen oder das Warten auf das Ergebnis werden oft als besonders belastend empfunden. Hinzu kommt die Frage, wie die Familie unterstützt und welche Auswirkungen die Erkrankung auf die Zukunft hat. Die Angst vor einem Rückfall kann Krebspatient*Innen - auch bei guter Prognose - ein Leben lang beeinflussen, besonders die Angst davor, sterben zu müssen.
Ein wichtiger Ratschlag für Betroffene:
Angst akzeptieren - Angst ist kein Feind, sondern eine notwendige, normale seelische Reaktion. Angst zu konkretisieren – Angst wovor – hilft leichter mit ihr umzugehen.
Auch entsteht Angst oft durch fehlende oder unzureichende Informationen. Ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten, Ängste und Sorgen mitteilen, auch die „2te-Meinung“ schaffen häufig mehr Akzeptanz.
Ehepartner, Freunde und weitere vertraute Menschen können für Krebspatient*Innen eine große Hilfe sein. Die eigenen Bedürfnisse zu formulieren und Erwartungen konkret anzusprechen, hilft beiden Seiten. Andere wissen oft gar nicht, was vom Krebs Betroffene erwarten oder brauchen. Zusätzliche Kontakte auf der Krankenhaus-Station, beim Arzt, in einer Selbsthilfegruppe, in einem Internet-Forum, und vieles mehr, helfen Unsicherheiten zu minimieren.
Entspannungsübungen, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, meditatives Tanzen, Visualisierungsübungen, können viel dazu beitragen, innere Anspannung und Angst zu reduzieren. Auch die Auseinandersetzung mit religiösen oder philosophischen Inhalten kann Halt und Orientierung geben.
Zu einem inneren Gleichgewicht findet der Mensch nur, wenn er alle Gefühle wahrnimmt und akzeptiert. Sie gehören zum Leben dazu. Niemand kann immer nur positiv denken. Wenn aber Angst und Verzweiflung kaum mehr beherrschbar erscheinen, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.