on Dienstag, 06 Februar 2018.
Es gibt Erkrankungen, die sich durch eine konsequente Anpassung der Lebensgewohnheiten nachweislich verbessern lassen. Hochdruck gehört dazu. Als sogenannte Volkskrankheit ist der Hochdruck häufig eine Folge unserer Lebensumstände. Übergewicht, ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung sind hauptverantwortlich für einen hohen Blutdruck. Hinzu kommen altersbedingte Veränderungen des Körpers sowie das Zusammentreffen verschiedener Erkrankungen besonders bei älteren Menschen.
Gut beraten sind daher jene, die ihren Hochdruck selber in die Hand nehmen. Neben einer ärztlichen Therapie, die den Hochdruck mittels Medikamente ins Gleichgewicht bringt, ist es wichtig, dass Patienten möglichst gut über Ursachen, Nebenwirkungen und Therapie Bescheid wissen. Denn aktiv dem Hochdruck entgegen zu wirken heißt, den eigenen Lebenswandel kritisch zu hinterfragen und hin zu einem gesunden Lebensstil zu ändern. Eine spezielle Blutdruck-Sprechstunde hilft dabei den persönlich richtigen Weg zu finden. Voraussetzung dafür das regelmäßige Messen des eigenen Blutdrucks. Ein Blutdruckmessgerät für den häuslichen Gebrauch kann bei Risikopatienten verschrieben werden. Die tägliche und richtige Messung (Zweimal morgens, zweimal abends. Lassen Sie die Handhabung ihres Gerätes in ihrer Hausarztpraxis erklären) und das Eintragen in einen Blutdruckkalender hilft den Hochdruck im Blick zu behalten und das Risiko zu minimieren. Wer länger als zehn Jahre mit nicht therapierten Hochdruck lebt, riskiert schwerwiegende Erkrankungen des Herzkreislaufsystems, wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Woher kommt aber in den meisten Fällen der Hochdruck, der langfristig den Blutfluss beeinträchtigt und zu verkalkten Adern und kardiovaskuläre Erkrankungen führt? Hauptursache sind eine ungesunde Ernährung, die zu Übergewicht führt, mangelnde Bewegung und Stress – alles Symptome unserer Wohlstandsgesellschaft. Nur Rauchen ist noch gefährlicher für unsere Gesundheit.
Schritt Eins: Erkennen, dass ein Hochdruck vorliegt. Da dieser in der Regel lange unbemerkt bleibt, ist eine hohe Sensibilität des Patienten gefragt. Wer also aufgrund seines Lebenswandels und körperlichen Beschaffenheit zur Risikogruppe gehört, dem empfehlen wir regelmäßig seinen Blutdruck testen zu lassen.
Schritt Zwei: Ernährung überdenken. Möglichst salzarm und frisch soll das Essen sein. Hier hilft eine ausführliche Ernährungsberatung. Die Auswahl der richtigen Lebensmittel und eine gesundheitsschonende Zubereitung sind dabei das A und O. Positiver Nebeneffekt: Wird die Ernährung langfristig umgestellt, schmilzt auch das Fett und ein gesundes Gewicht pendelt sich ein. Dabei spielen weniger die Kilos eine Rolle, als das Bauchfett. So gilt für Männer ein Bauchumfang über 102 Zentimeter als deutlich zu hoch. Bei Frauen sind es 88 Zentimeter.
Schritt Drei: Ausreichend Bewegung im Alltag. Als Faustregel gelten 10.000 Schritte am Tag. Das mag zu Beginn viel erscheinen, ist aber zu bewältigen. Ein Schrittzähler kann dabei sehr hilfreich und motivierend sein. Für einen sanften Einstieg sind 3.000 Schritte am Tag genug, eine Steigerung erfolgt nach und nach.
Schritt Vier: Stress vermeiden. Regelmäßige Entspannungsübungen wie Achtsamkeitsmedikation, Lachyoga, autogenes Training sind wahre Blutdrucksenker. Ob mit einem Volkhochschulkurs, in der Reha, beim Gesundheitstraining oder daheim, wo Sie die Übungen durchführen ist nebensächlich. Entscheidend ist die konsequente Entschleunigung des Alltags.
Schritt Fünf: Auf keinen Fall Medikamente abgesetzt oder die Einnahme ohne ärztliche Anweisung ändern. Erst eine langfristige Senkung des Hochdrucks bringt das erwünschte Therapieziel.
Um konsequent dem Bluthochdrucke entgegen zu wirken ist ein Zusammenspiel aller Schritte notwendig. Hierbei sollten sich Patient und Arzt als Team sehen. Von Vorteil ist zudem der Austausch in einer Selbsthilfegruppe für Hochdruckpatienten. Denn gemeinsam lassen sich manche Schritte besser bewältigen.