on Freitag, 18 August 2017.
Rund zehn Prozent aller Erwachsenen kennen sie, Nackenschmerzen. Ursachen sind meist eine schlechte Haltung, zu wenig Bewegung oder Stress. Gezielte Therapien helfen hier langfristig.
Am Anfang einer solchen Therapie ist auch bei Nackenschmerzen die treffende Diagnose. Denn werden falsche Maßnahmen angewendet, können im schlimmsten Fall die Schmerzen schlimmer anstatt besser werden. Bemerkbar machen sich die Nackenschmerzen meist nach langen und gebeugten Sitzen, stressbedingten Verspannungen und zu wenig Bewegung. Dumpfe, stechende Schmerzen und eingeschränkte, die sich über den Halsbereich bis in den Kopf, Rücken oder in die Arme ziehen, sind die Folge. Diese Zerrungen und Verspannungen der Muskeln resultieren meist aus einer Übermüdung oder Überanstrengungen der Muskelstränge, einem dauerhaften nächtliches Zähneknirschen oder, vor allem bei älteren Patienten oder bei einer massiven Überbelastung, aus einem Gelenkverschleiß der oberen Wirbelsäule oder einer Degeneration der Bandscheiben.
Eine schmerzhafte Angelegenheit, die, wenn nicht behandelt, massive Auswirkungen auf die Lebensqualität hat. Zudem, wenn auch eher die Ausnahme, können die Nackenschmerzen eine ernsthafte Ursache wie die Ankündigung eines Schlaganfalls, mögliche Herzprobleme, oder die Auswirkungen einer Unfallverletzung oder Infektion haben. Um diese lebensgefährlichen Risiken auszuschließen oder Langzeitschäden zu vermeiden ist auf jeden Fall eine Abklärung der Schmerzursache wichtig. Im Rahmen unserer Sprechstunde helfen wir Ihnen gerne weiter. Dabei finden wir gemeinsam mit Ihnen gezielte Mittel, um Schritt für Schritt dem Nackenschmerz mit unterschiedlichsten Maßnahmen den Garaus zu machen. Dieses kann manchmal Wochen dauern, ist aber bei kontinuierlicher Anwendung erfolgreich, dass ein erneutes Auftreten gar nicht mehr vorkommt.
Ein wichtiger Punkt bei der Behandlung von Nackenschmerzen ist die Bewegung. Diese muss aber auf jeden Fall im gesunden Maße und richtig durchgeführt werden. Unser oberer Halsbereich ist eine komplizierte Konstruktion. Seine Aufgabe ist es, den rund fünf Kilogramm schweren Kopf aufrecht zu halten und in alle Richtungen flexibel zu drehen, senken und zu heben. Muskeln, Sehnen und Gelenke tragen dabei die entscheidende Funktion. Diese müssen so trainiert werden, dass das Zusammenspiel von Elastizität und Muskelkraft perfekt aufeinander abgestimmt ist. Eine kontinuierliche Bewegung des gesamten oberen Wirbelsäulenbereichs ist hier der beste Weg. Mit einfachen Übungen, die täglich durchzuführen sind, können so Nackenschmerzen vorgebeugt werden. Ist der Nackenbereich stark verspannt, kann eine gezielte Massage zur Lockerung und Linderung der Nackenschmerzen beitragen. Ebenso ist das Auflegen eines Eisbeutels oder die Einnahme von nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten wie Paracetamol bei akuten Nackenschmerzen hilfreich. Dabei immer wichtig, vermeiden Sie lange angespannte Sitzpositionen, lockern Sie stattdessen zwischendurch ihre Haltung, sitzen Sie gerade und nehmen Sie sich bewusst Zeit zur Entspannung. Bei starken Nackenschmerzen über einen längeren Zeitraum ist eine physiotherapeutische Therapie anzuraten. So kann im ersten Schritt der Nacken wieder in eine gesunde Ausgangssituation gebracht werden. Zudem wird der betroffene Bereich mit Kräftigungsübungen gestärkt und praktische Übungen für zuhause gelehrt. In extremen Fällen hilft leider meist nur eine medikamentöse Therapie mit verschreibungspflichtigen Pharmaka wie Schmerzmitteln und Muskelrelaxantien. Diese sollte über eine kurze Zeit und nur unter ärztlicher Beobachtung durchgeführt werden. Auch Akkupunkturen und Injektionen mit antientzündlichen Substanzen müssen gut mit Ihrem Arzt abgesprochen sein. In unserer Sprechstunde beraten wir Sie dazu gerne.