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Gallensteine - Man kann auch selber etwas dagegen tun

on Donnerstag, 12 November 2020.

Gallensteine - Man kann auch selber etwas dagegen tun

Gallensteine - Man kann auch selber etwas dagegen tun

Man ist bemüht sich gesund zu ernähren, doch plötzlich stellt man fest, dass ein paar Stunden nach fettreichen Mahlzeiten Problemen im Bauch auftreten.

Häufig sind die Ursachen dafür Gallensteine. Etwa 25 % der Menschen sind von Gallensteinen betroffen, tatsächlich aber verspüren nur ein kleiner Teil der Betroffenen Schmerzen durch die Blockaden der Gallenwege.

Im rechten Oberbauch, direkt unter der Leber, befindet sich beim Menschen die Gallenblase. Hierin ist die Gallenflüssigkeit, die zum Abbau der Fette und zur Förderung der Verdauung gebraucht wird. In der Leber werden täglich etwa 700 ml Galle produziert und dann zwischen den Mahlzeiten in der Gallenblase gespeichert.

Die Gallenblase speichert nicht nur die Gallenflüssigkeit, sondern transportiert auch bei fettiger Nahrung Teile davon in den Zwölffingerdarm. Außerdem fungiert die Gallenblase auch um Abfallprodukte aus der Leber über den Darm abzuführen.

Wenn sich diese Gallenflüssigkeit verändert und die Zusammensetzung der Galle aus dem Gleichgewicht kommt, kann es passieren, dass sich Bestandteile wie zum Beispiel Cholesterin und Bilirubin, die schwerer zu lösen sind, ausflocken. Daraus entstehen zunächst einmal kleine Kristalle, die dann mit der Zeit wachsen und so zu Gallensteinen werden können. Sie treten ganz unterschiedlich einzeln oder in Gruppen auf, sie haben Größen von einem Sandkorn bis zu einem Golfball.

Ab einem Alter von 40 Jahren steigt das Risiko für Gallensteine, wobei Frauen stärker betroffen sind. Gallensteine in der Familie oder Krankheiten, wie Leberzirrhose, Diabetes oder Morbus Crohn sind zusätzliche Risikofaktoren. Auch wenn ein hoher Triglyceridspiegel vorliegt oder ein niedriger Gehalt an "gutem" Cholesterin (HDL-Cholesterin) steigt das Risiko für Gallensteine. Schließlich hat auch das Körpergewicht besonderen Einfluss auf das Risiko von Gallensteinen.

Die Gallenkolik

Gallensteine verursachen zunächst keine Beschwerden, und das kann eine ganze Zeit so bleiben. Ist ein Gallenstein aber in den Gallengang gerutscht, verhindert dieser den Abfluss der Gallenflüssigkeit in den Darm. Die Muskulatur im Gallengang versucht, den Stein weiterzuschieben und zieht sich dabei zusammen. Es kommt zu krampfartigen, sehr heftigen Schmerzen im Oberbauch unter dem rechten Rippenbogen. Der Schmerz kann bis in den Rücken ausstrahlen und zwischen 15 Minuten und 5 Stunden anhalten.

Die typischen Symptome einer Gallenkolik sind:

  • Plötzliche Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Plötzliche Schmerzen in der Mitte des Bauches, direkt unter dem Brustbein
  • Schmerzen zwischen den Schulterblättern
  • Schmerzen in der rechten Schulter
  • Übelkeit oder Erbrechen

Die Schmerzen treten meist abends oder über Nacht auf, schmerzstillende Medikamente wie lbuprofen können die Schmerzen lindern, sobald sich der Stein löst, endet der Schmerz. Dennoch sollte der Arzt aufgesucht werden, besonders wenn man immer wieder damit zu tun hat oder wenn die Symptome stärker werden.

Die Untersuchung der Gallenblase per Ultraschall ist Bestandteil unseres Kompletten Gesundheitscheck 

Mithilfe des Bauchultraschalls können die Gallensteine dargestellt werden. Falls die Ergebnisse nicht eindeutig sind oder wenn Komplikationen vermutet werden, können auch andere bildgebende Verfahren hilfreich sein.

Die endgültige Behandlung gegen Gallensteine

Eine Operation der Gallenblase zählt zu den häufigsten chirurgischen Verfahren, die bei Erwachsenen durchgeführt werden, und sie ist die einzige Möglichkeit, um Gallenkoliken und Komplikationen dauerhaft zu vermeiden.

Die Operation mit Entfernung der Gallenblase , die Cholezystektomie (CCE), wird unter Vollnarkose durchgeführt. Eine offene Operation ist nur selten nötig, vor allem wenn die Gallenblase stark entzündet oder infiziert ist. Die meisten Operationen werden jedoch minimal-invasiv durchgeführt, entweder mit einem Endoskop (laparoskopisch) oder mit einer robotergestützten Operation.

Die minimal-invasiven Techniken verwenden ein bis vier kleine Schnitte und eine Kamera, um die Gallenblase unter Sichtkontrolle zu entfernen. Nach einer minimal-invasiven Operation muss man zwei bis drei Nächte im Krankenhaus bleiben und kann nach etwa einer Woche wieder körperlich aktiv sein.

Es geht auch ohne Gallenblase

Die Gallenblase ist nicht lebenswichtig. Ist sie entfernt worden, dann fließt die Gallenflüssigkeit aus der Leber direkt in den Dünndarm. Vorübergehend kann es nach dem Eingriff zu weicherem, häufigerem Stuhlgang oder stärkerem Stuhldrang kommen, das ist aber in der Regel nur vorübergehend.

Blockaden im Gallengang können zum Notfall führen

Blockaden, die länger als ein paar Stunden andauern, können zu Komplikationen führen, zum Beispiel Infektionen oder Entzündungen der benachbarten Organe. Wenn diese Symptome auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden – denn unbehandelt können Gallenstein-Komplikationen sogar tödlich sein. Das sind die Warnzeichen:

  • Über mehrere Stunden anhaltende Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Gelbe Haut oder Augen (Gelbsucht)
  • Dunkler Urin oder heller Stuhl

Gegen Gallensteine kann man auch selber vorbeugen

Die Hauptrisikofaktoren für Gallensteine haben mit Ihrem Lebensstil zu tun. Bei Übergewichtigen entwickeln sich öfter Gallensteine, vor allem bei übergewichtigen Frauen. Um der Entstehung von Gallensteinen vorzubeugen, gelten die Regeln einer gesunden Gewichtsentwicklung:

  • eine ausgewogene, faserreiche und fettarme Kost
  • Alternativen mit ungesättigten Fettsäuren
  • viel Gemüse
  • wenig Zucker
  • regelmäßige Bewegung - mindestens 30 Minuten pro Tag

Wer adipös (fettleibig) ist, sollte nicht allzu rasch an Gewicht verlieren. Denn auch dabei wird viel Cholesterin freigesetzt, sodass das Risiko für die Bildung von Gallensteinen ansteigt. Eine hochkalorische, kohlenhydratreiche und ballaststoffarme Ernährung kann auch zu Gallensteinen führen. Auch eine schnelle Gewichtsabnahme, zum Beispiel nach einer Adipositasoperation fördert die Entstehung von Gallensteinen.