on Sonntag, 01 Mai 2011.
Vor einigen Monaten wurden die Leitlinien zur Behandlung einer chronischen Hepatitis B angepasst. Eine Therapie wird nicht mehr nur bei zweifacher Erhöhung der Leberwerte empfohlen, sondern schon bei jeder erhöhten GPT.
Vor einigen Monaten wurden die Leitlinien zur Behandlung einer chronischen Hepatitis B angepasst. Eine Therapie wird nicht nur mehr bei zweifacher Erhöhung der Leberwerte empfohlen, sondern schon bei jeder erhöhten GPT. Patienten, die keine Leberwerterhöhung haben, aber andere Beschwerden durch die chronische Hepatitis B, sollten ebenfalls behandelt werden.
Ziel der Behandlung bei der chronischen Hepatitis B ist die Senkung der Sterblichkeit (Mortalität). Neuere Studien haben gezeigt, dass die Senkung der Viruslast (HBV-DNS) unter die Nachweisgrenze die Entstehung von Leberkarzinomen verhindern kann.
Als Therapieziel wird deshalb neuerdings eine Senkung der Viruslast unter die Nachweisgrenze gefordert. Ein weiteres langfristiges Ziel ist das Verschwinden des Hbs-Antigens und das Auftreten von anti-Hbs-Antikörper. Hier bildet der Patient dann Antikörper gegen das Virus.
Eine Interferon-Therapie über 6 bis 12 Monate sollte bei günstigen Bedingungen unbedingt durchgeführt werden. Dies ist der Fall bei mindestens zweifach erhöhten Leberwerten (im Idealfall sogar mindestens fünffach erhöhte Transaminasen), die Viruslast sollte unter 108 IU/ml sein. Insbesondere der Genotyp A lässt sich gut behandeln. Dr. Reinhold Lunow, ärztlicher Leiter der Praxisklinik in Bornheim, empfiehlt, die Therapie einer chronischen Hepatitis immer in Zusammenarbeit mit Hepatitis-Spezialisten durchführen zu lassen.