on Sonntag, 26 Mai 2019.
Die Aorta ist die größte Arterie im Körper, von ihr gehen weitere Arterien ab, die das Gehirn, die inneren Organe, Arme und Beine mit Blut beliefern.
Ein Aortenaneurysma tritt auf, wenn ein oder mehrere Bereiche der Aorten-Wand schwach sind oder beschädigt werden. Der Druck des durch diesen Bereich fließenden Blutes kann mit der Zeit bewirken, dass sich die betroffene Stelle ausweitet oder eine Aussackung entsteht. Am häufigsten treten solche Aneurysmen im Bauchraum auf (Bauch-Aortenaneurysma), sie können sich aber auch im Brustbereich entwickeln (Brust-Aortenaneurysma).
Kleine, langsam wachsende Aneurysmen werden häufig nur zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer eine Röntgen-, Ultraschall- oder Computertomographie (CT) des Brust- oder Bauchbereichs.
Ein kleines Aortenaneurysma unter einem Durchmesser von 4 cm und gleichzeitig vorliegenden geringen Wachstum von bis zu 2 % pro Jahr hat in der Regel nur ein geringes Risiko zu platzen.
Hier empfiehlt sich ein "kontrollierte Abwarten". Dabei werden die Größe und das Wachstum des Aortenaneurysmas in regelmäßigen Abständen (mindestens einmal pro Jahr) mit Ultraschall überwacht. Wir empfehlen diese Untersuchung im Rahmen eines kompletten Gesundheitscheck durchführen zu lassen.
Jedes Aortenaneurysma kann reißen oder platzen, wodurch große Mengen an Blut in den Körper gelangen. Die Ruptur eines Aortenaneurysmas erfordert eine umgehende Notfallversorgung.
Bauchaortenaneurysmen sollten ab einer Größe von etwa 5,5 cm bei Männern oder 5 cm bei Frauen operiert werden. In vielen Fällen ermöglicht die neuere Technologie heute ein Verfahren, das als endovaskuläre arterielle Reparatur (EVAR) bekannt ist. Dabei führen die Operateure einen Katheter und eine Gefäßprothese (Stent) plus Prothese über eine Beinarterie bis in das Aortenaneurysma. Ein Ballon dehnt den Metallstent in der Prothese aus, sodass das Blut an der Aussackung des Aneurysmas vorbei durch die Prothese fließt.
Die endovaskuläre Chirurgie birgt ein geringeres Komplikationsrisiko als die offene Chirurgie, und oft muss man nur ein oder zwei Tage im Krankenhaus bleiben.
Über 60-Jährige und Männer entwickeln häufiger ein Aortenaneurysma. Auch, wenn Aortenaneurysmen in einer Familie vorkommen, sind die übrigen Familienmitglieder ebenfalls gefährdet. Ebenso angeborene Bindegewebsstörungen steigern das Risiko für ein Brust-Aortenaneurysma.
Zu diesen Risikofaktoren zählen:
• Bluthochdruck kann mit der Zeit die Gefäßwände der Arterien schwächen
• Rauchen schwächt und schädigt die Innenhaut der Arterien
• Erhöhter Cholesterinspiegel oder Arteriosklerose bewirken Plaques und Verhärtungen der Arterien und beeinträchtigen so die Festigkeit der Aortenwand.
Ein Riss des Aortenaneurysmas macht sich meistens durch plötzliche Rücken- oder Bauchschmerzen bemerkbar, die oft in die Leiste und in die Beine ausstrahlen. Atemschwierigkeiten, ein plötzliches Schwächegefühl auf einer Körperseite oder feuchte, blasse Haut sowie Ohnmacht sind weitere Warnzeichen.
Bei derartigen Beschwerden sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Einen Riss des Aortenaneurysmas überleben die meisten Patienten nur durch eine Notoperation. Je früher ein solcher Eingriff durchgeführt wird, desto größer sind die Überlebenschancen.