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Übergewicht, Rauchen und die dramatischen Auswirkungen 
auf Herzinfarkt und Schlaganfall

on Tuesday, 03 September 2024.

Übergewicht, Rauchen und die dramatischen Auswirkungen 
auf Herzinfarkt und Schlaganfall

Herzinfarkte und Schlaganfälle gehören zu den führenden Todesursachen weltweit. Oft werden diese lebensbedrohlichen Ereignisse durch zwei Hauptrisikofaktoren begünstigt: Übergewicht und Rauchen.

Die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ist für das Überleben und das Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung. Um die Gefahren besser zu verstehen und vor Augen zu führen, wie diese Faktoren das Herz-Kreislauf-System beeinflussen, ist es notwendig, sich intensiv mit den Mechanismen und den langfristigen Konsequenzen auseinanderzusetzen.

Übergewicht und seine Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Übergewicht, insbesondere in Form von Adipositas, ist ein alarmierendes Gesundheitsproblem, das weltweit immer mehr Menschen betrifft.
 
Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Obwohl eine unausgewogene Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität die häufigsten Ursachen sind, spielen genetische Prädispositionen, hormonelle Ungleichgewichte, die Einnahme bestimmter Medikamente, psychische Faktoren, umweltbedingte Einflüsse und altersbedingte Veränderungen ebenfalls eine bedeutende Rolle.
 
Ein umfassendes Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um wirksame Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln, die über einfache Diäten und Bewegungsempfehlungen hinausgehen.
 
Für Betroffene ist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der alle möglichen Ursachen berücksichtigt, um eine langfristige und nachhaltige Gewichtsregulierung zu erreichen.

Warum ist Übergewicht so gefährlich für das Herz und die Gefäße?

Bluthochdruck (Hypertonie)

Übergewicht ist einer der Hauptauslöser für Bluthochdruck. Fettzellen, insbesondere viszerales Fett, das sich um die Organe im Bauchraum anlagert, produzieren Hormone und andere Substanzen, die den Blutdruck erhöhen. Ein erhöhter Blutdruck bedeutet, dass das Herz mehr Kraft aufwenden muss, um Blut durch die Gefäße zu pumpen. Mit der Zeit kann dies das Herz schwächen und die Gefäße beschädigen, was das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle dramatisch erhöht.

Erhöhte Blutfettwerte (Dyslipidämie)


Übergewicht führt häufig zu einer Erhöhung des "schlechten" LDL-Cholesterins und einer Senkung des "guten" HDL-Cholesterins. LDL-Cholesterin kann sich an den Wänden der Blutgefäße ablagern und zur Bildung von Plaques führen. Diese Plaques verengen die Arterien und können schließlich zu einem vollständigen Verschluss führen. Ein solcher Verschluss in den Herzkranzgefäßen führt zu einem Herzinfarkt, während ein Verschluss in den Hirnarterien zu einem Schlaganfall führt.

Insulinresistenz und Diabetes


Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Hohe Blutzuckerspiegel können die Blutgefäße schädigen und zur Atherosklerose beitragen. Diabetes verdoppelt bis verdreifacht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle, da hohe Blutzuckerspiegel die Blutgefäße steifer und anfälliger für Plaquebildung machen.

Chronische Entzündung

Adipositas ist mit einem chronisch entzündlichen Zustand verbunden. Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Substanzen (Zytokine), die das Risiko für Atherosklerose, die Bildung von Blutgerinnseln und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Diese chronische Entzündung schädigt das Gefäßsystem kontinuierlich und macht es anfälliger für plötzliche Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Herzhypertrophie

Bei Menschen mit Übergewicht muss das Herz mehr Arbeit leisten, um den Körper mit Blut zu versorgen. Dies kann zu einer Vergrößerung des Herzmuskels führen, insbesondere des linken Ventrikels (linksventrikuläre Hypertrophie). Diese Vergrößerung beeinträchtigt die Pumpleistung des Herzens und erhöht das Risiko für Herzversagen und Arrhythmien, die wiederum zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können.

Rauchen und seine zerstörerischen Effekte auf das Herz und die Gefäße

Rauchen ist einer der gefährlichsten und vermeidbarsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nikotin und die zahlreichen anderen schädlichen Substanzen in Zigaretten haben eine verheerende Wirkung auf das Herz und die Blutgefäße.

Gefäßverengung und Bluthochdruck


Nikotin ist ein starkes Stimulans, das zu einer Verengung der Blutgefäße führt. Diese Vasokonstriktion erhöht den Blutdruck, was wiederum das Herz belastet. Langfristig trägt diese ständige Verengung zur Entwicklung von Bluthochdruck bei, einem der Hauptfaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Beschleunigte Atherosklerose


Rauchen beschleunigt die Bildung von Plaques in den Arterien. Die im Tabakrauch enthaltenen Chemikalien schädigen die Endothelzellen, die die innere Auskleidung der Blutgefäße bilden. Diese Schädigung führt zu Entzündungen und fördert die Anhäufung von Cholesterin in den Arterienwänden. Diese Plaques können wachsen, verhärten und schließlich die Blutgefäße verstopfen, was zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führt.

Verringerung des Sauerstoffgehalts im Blut


Kohlenmonoxid, ein Nebenprodukt des Zigarettenrauchs, bindet sich stärker an Hämoglobin als Sauerstoff. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers. Das Herz muss härter arbeiten, um den Mangel an Sauerstoff auszugleichen, was das Risiko für Angina pectoris (Brustschmerzen) und Herzinfarkte erhöht.

Erhöhte Blutgerinnung

Rauchen fördert die Gerinnungsneigung des Blutes. Dies geschieht durch eine Erhöhung der Thrombozytenaktivität und eine Reduktion der fibrinolytischen Aktivität (des Prozesses, der Blutgerinnsel abbaut). Blutgerinnsel können Arterien blockieren und führen häufig zu Herzinfarkten und Schlaganfällen, wenn sie in den Koronar- oder Hirnarterien auftreten.

Entzündliche Reaktionen und oxidative Schäden

Rauchen fördert die Freisetzung von Entzündungsmarkern und oxidativen Stress im Körper. Dies führt zu Schäden an den Blutgefäßen, einer beschleunigten Atherosklerose und erhöht das Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Ereignisse. Der oxidative Stress schädigt die DNA, Lipide und Proteine in den Zellen, was zu einer verschlechterten Funktion der Blutgefäße und des Herzens führt.

Synergistische Wirkung von Übergewicht und Rauchen

Während sowohl Übergewicht als auch Rauchen allein das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erheblich erhöhen, ist die Kombination beider Risikofaktoren besonders gefährlich. Diese beiden Faktoren wirken synergistisch und potenzieren die schädlichen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

Erhöhte Belastung des Herzens

Rauchen und Übergewicht führen beide zu Bluthochdruck und einer erhöhten Arbeitslast für das Herz. Wenn beide Faktoren zusammenkommen, wird das Herz enorm belastet, was das Risiko für eine Herzinsuffizienz und plötzliche Herzereignisse erheblich steigert.

Verstärkte Atherosklerose


Die durch Übergewicht verursachte Dyslipidämie und die durch Rauchen verursachten Endothelschäden führen gemeinsam zu einer beschleunigten Plaquebildung in den Arterien. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für lebensbedrohliche Gefäßverschlüsse.

Verstärkte chronische Entzündung

Sowohl Übergewicht als auch Rauchen fördern Entzündungen im Körper. Diese chronische Entzündung ist ein starker Treiber für Atherosklerose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die gleichzeitige Präsenz beider Faktoren verstärkt die entzündlichen Prozesse und beschleunigt die Gefäßschäden.

Prävention und Lebensstiländerungen

Die gute Nachricht ist, dass die Risiken, die mit Übergewicht und Rauchen verbunden sind, durch Lebensstiländerungen erheblich reduziert werden können. Prävention und das Bewusstsein für die Gefahren sind die ersten Schritte zu einem gesünderen Leben.

Gewichtsreduktion


Selbst eine moderate Gewichtsabnahme kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich verringern. Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, kombiniert mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren und die Blutfettwerte zu verbessern. Eine Gewichtsabnahme reduziert auch den Blutdruck und verringert die Entzündungsreaktionen im Körper.

Rauchstopp


Der Verzicht auf das Rauchen ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Reduzierung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos. Bereits wenige Wochen nach dem Rauchstopp beginnen sich die Blutdruckwerte zu normalisieren, und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. Langfristig nähert sich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle dem von Nichtrauchern an.

Medizinische Unterstützung


Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, Gewicht zu verlieren oder mit dem Rauchen aufzuhören, kann eine medizinische Unterstützung

Wie berechnet sich der BMI?

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein gängiges Maß, um Übergewicht zu definieren. Ein BMI von 25 bis 29,9 gilt als Übergewicht, während ein BMI von 30 oder höher als Adipositas betrachtet wird.
 
Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Maß zur Einschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Er berechnet sich nach der folgenden Formel:

 Bildschirmfoto_2024-09-01_um_11.45.53.png
 
 
Erklärung:

Körpergröße in Metern: 
Um die Größe in Metern zu berechnen, wird die Körpergröße in Zentimetern 
durch 100 geteilt.
 
Quadrat der Körpergröße: 
Die Körpergröße in Metern wird mit sich selbst multipliziert 
(d.h. die Körpergröße wird quadriert).
 
Körpergewicht in Kilogramm: 
Das Gewicht in Kilogramm bleibt unverändert.
 
Berechnung: 
Das Gewicht wird durch das Quadrat der Körpergröße geteilt.

Beispiele zur Berechnung des BMI

Beispiel 1:
                  •               Person A
                  ◦               Körpergewicht: 70 kg
                  ◦               Körpergröße: 1,75 m
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Der BMI von Person A beträgt etwa 22,86.
Das liegt im Normalgewicht (18,5 bis 24,9).

Beispiel 2:
                  •               Person B
                  ◦               Körpergewicht: 95 kg
                  ◦               Körpergröße: 1,80 m
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Der BMI von Person B beträgt etwa 29,32.
Das liegt im Bereich des Übergewichts (25 bis 29,9).

Beispiel 3:
                  •               Person C
                  ◦               Körpergewicht: 50 kg
                  ◦               Körpergröße: 1,60 m
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Der BMI von Person C beträgt etwa 19,53.
Das liegt im Normalgewicht (18,5 bis 24,9).

Klassifizierung des BMI

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet folgende Kategorien zur Klassifizierung des BMI:

  • Untergewicht: BMI < 18,5
  • Normalgewicht: BMI 18,5 – 24,9
  • Übergewicht: BMI 25 – 29,9
  • Adipositas Grad 1 (Fettleibigkeit): BMI 30 – 34,9
  • Adipositas Grad 2 (schwere Fettleibigkeit): BMI 35 – 39,9
  • Adipositas Grad 3 (sehr schwere Fettleibigkeit): BMI ≥ 40

Der BMI bietet eine grobe Einschätzung. Er  spiegelt nicht immer den tatsächlichen Gesundheitszustand wider, da er beispielsweise den Muskelanteil und die Fettverteilung nicht berücksichtigt.