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Seelisches (Wohl-)Befinden und Bluthochdruck

on Wednesday, 24 April 2019.

Seelisches (Wohl-)Befinden und Bluthochdruck

Seelisches (Wohl-)Befinden und Bluthochdruck

Blutdruck kann man messen - nicht spüren. Deshalb wissen auch viele Menschen nicht, ob sie erhöhten Blutdruck (Hypertonie) haben.

Für den Blutdruck wurden altersunabhängig 140/90 mmHg als obere Normgrenze festgelegt, als oberer Wert bei Selbstmessung gilt 135/85 mmHg (Stand von 2018).

Andauernder Bluthochdruck kann fatale Auswirkungen verursachen

Herz und Gefäße werden durch hohen Blutdruck geschädigt und die Arteriosklerose wird gefördert. Das Risiko ist 7 x höher, mit einer Hypertonie ist einen Schlaganfall zu bekommen, als mit normalem Blutdruck. Die Lebenserwartung wird erheblich eingeschränkt Je höher der Blutdruck ist.

Wissenschaftlich steht fest, dass
• depressive Stimmung
• Ängstlichkeit
• Ärgerbereitschaft
Stress und Lärmbelastung
• Schlafstörungen
• Arbeitslosigkeit oder Arbeitsbelastung

Auswirkungen auf die Blutdruckhöhe haben können.
Auch Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Salzmenge im Essen, Nikotin und Alkoholkonsum können Bluthochdruck bewirken.


Das Stresssystem und Bluthochdruck

Stress gilt als negativ und als starke Belastung. Allerdings, was uns heute nichts ausmacht, bringt uns vielleicht morgen aus dem Gleichgewicht. Oder, was den einen aus der Bahn wirft, ist für den anderen eine normale Belastung. So gesehen kann Stress auch geistige und körperliche Ausnahme-Leistungen bewirken.

Daraus haben Fachleute zwei Begriffe kreiert:
- den Eustress als positiven Stress
- den Disstress als negativen Stress.

wie wir unsere alltäglichen Situationen wahrnehmen und bewerten, wird von unserem Denken bestimmt. Unsere Erfahrungen, die wir im Leben gemacht haben bestimmen wiederum unser Denken. Je besser wir mit Stressoren umgehen und Stress wieder abbauen, umso weniger unterliegen wir den erheblichen Risikofaktoren für unsere Gesundheit!

Das Stresssystem kann man in vier Reaktions-Bereiche eingliedern:

- gedanklicher Bereich:
stressauslösende Situationen beschränken sich auf die Wahrnehmungs- und Denkprozesse

- Gefühlsbereich:
stressauslösende Situationen können Aggression und Wut oder aber Angst und Hilflosigkeit auslösen

- muskulärer Bereich:
stressauslösende Situationen beeinflussen die Steuerung die Aktivierung der Spannung einzelner Muskelgruppen und Faszien

- vegetativ-hormoneller Bereich:
nicht steuerbaren Körperreaktionen werden durch stressauslösende Situationen auf „höchste Alarmstufe" geschaltet

Verschiedene intensive Umwelt-Signale bewirken uniforme Reaktion im Körper.
Solche „Stressoren“ sind z. B:
• Lärm und Schreck
• Hitze und Kälte
• Schmerz
• Überforderung und Unterforderung
• Einsamkeit und soziale Isolierung

„Alarmsignale" stellen sich nach einer kurzen Schrecksekunde als Wahrnehmungen ein und ein typisches Stressreaktionsmuster läuft ab:
die Nebennieren erhalten über die Nerven den Befehl, vermehrt die Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin auszuschütten. Das mobilisiert den ganzen Körper und eine Aktionsbereitschaft wird hergestellt. Zusätzliche energiereiche Substanzen wie Fette und Glucose werden für die Aktivität zur Verfügung gestellt. Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz werden hochgefahren. Gleichzeitig werden „hormonell“ alle aktuell nicht unbedingt überlebensnotwendigen Funktionen weitgehend stillgelegt (Sexualfunktion, Verdauung, Immunabwehr).

Die körperlichen Spuren von seelischem Stress sind unverkennbar

Erhält der Körper keine Chance mit seinem gesamten System der etwa 650 Muskeln auf die Auswirkungen zusätzlicher Stressoren wie z. B. Ärger und Unzufriedenheit, zur Abreaktion, wird das Aktivierungsniveau immer weiter gesteigert und es kann zu den bekannten Stresssymptomen kommen.

Das führt zu unterschiedlichen Symptomen:
• Kopf-, Nacken-, Schulterschmerzen
• Rückenbeschwerden
• Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
• Gereiztheit, Nervosität, Schlafstörungen
• Verdauungsstörungen Potenzstörungen
• übermäßige Aktivierung des Herz-Kreislauf- Systems, erhöhter Blutdruck
• Erhöhung des Cholesterins mit Zunahme des Arteriosklerose-Risikos
• Bedarf nach „Entspannungshilfen“ wie Rauchen, Essen, Alkohol


Bluthochdruck und seine Behandlung

Bluthochdruck kann mittlerweile sehr gut und wirksam durch medikamentöse Therapie behandelt werden. Zusätzlich zu einer Therapie mit Medikamenten muss jedoch auch mit der gesamten Palette der nichtmedikamentösen Behandlungsformen gearbeitet werden:
• Salzkonsum - Rauchen - Alkoholkonsum müssen eingeschränkt werden
• Normalgewicht muss mit Veränderung des Essverhaltens und mit Entspannungstraining erreicht werden

Das Medikament „Bewegung“
stärkt unser Herz, senkt den Blutdruck, beeinflusst günstig den Blutfettspiegel, fördert die geistige Wachheit, wirkt peripher entspannend, verbessert die Belastbarkeit der Knochen und Sehnen, lässt unsere Muskeln wachsen und fördert die Durchblutung und – verlängert unser Leben, und zwar ohne.

Im Praxisalltag haben sich folgende psychotherapeutische Verfahren bei Bluthochdruck bewährt:
• Entspannungstechniken und Übungen wie z. B. Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga, Qi Gong oder Biofeedback (einzeln oder in Gruppen).
• Verhaltenstherapie mit dem Ansatz, dass Sichtweisen und Verhaltensweisen modifiziert werden können .
• Stressbewältigungstraining im Gruppensetting (inzwischen gibt es sogar schon Angebote in sog. Instituten für Stressmedizin).
• Kombination von vielen Therapieansätzen (sog. multimodale Modelle: Verhaltensmodifikation, Stressbewältigung, Ärgermanagement , Entspannung und Bewegung, Ernährungstherapie, Schulung etc.).

Unsere Praxisklinik für Diagnostik bietet einen kompletten Gesundheitscheck zur frühzeitigen Diagnose von Bluthochdruck bzw. Hypertonie an.