on Sunday, 08 December 2019.
Schmerzen im unteren Rücken sind weit verbreitet. Rückenschmerzen können die unterschiedlichsten Ursachen haben,
zum Beispiel eine Blockierung des Iliosakral-Gelenks (ISG, Kreuz-Darmbein-Gelenk), die sogenannte ISG-Blockade.
Schmerzen aufgrund einer ISG-Blockade treten meist im Bereich des unteren Rückens auf der Höhe des Beckens und der Gesäßmuskeln auf. Sie können in die Rückseite der Beine bis zum Knie oder vorne bis in die Leisten ausstrahlen.
Bei etwa 15 bis 30 Prozent der Patienten mit chronischen Schmerzen im unteren Rücken ist eine Fehlfunktion oder Blockierung dieses Gelenks die Ursache. Die Diagnose ist nicht ganz einfach zu stellen, und deshalb wird sie schnell übersehen.
Das ISG verbindet das Kreuzbein - diese Knochenplatte befindet sich unterhalb der Lendenwirbel - und die oberen Beckenschaufeln (Ilium). Gehalten wird dieses Gelenk von starken Bändern, Muskeln und anderen Strukturen. Es unterstützt und stabilisiert nicht nur den Oberkörper in seiner Bewegung, sondern wirkt auch als Puffer zwischen Wirbelsäule und Becken. Aus diesem Grund ist hier nur wenig Bewegung möglich.
Schmerzen in diesem Gelenk entstehen meist aufgrund einer aktuellen oder auch früheren Verletzung, beispielsweise eines Sturzes auf die Hüfte oder wenn der Körper das Gleichgewicht verliert. Dauerstress zum Beispiel durch Joggen oder Klettern kann die Blockade ebenfalls verursacht haben.
Auch eine zu schwache Bauch-, Rücken- oder Hüftmuskulatur, aber auch unterschiedlich lange Beine, Gangstörungen und ein degenerativer Gelenkverschleiß (Arthrose) können die Entstehung einer ISG-Blockade fördern.
Die Schmerzen aufgrund einer ISG Blockade, im Bereich des unteren Rückens, auf der Höhe des Beckens und der Gesäßmuskeln, sind meist tief und ziehend. Sie können auch hinten in die Beine bis zum Knie oder vorne bis in die Leisten ausstrahlen. Der Schmerz kann sowohl plötzlich auftreten als auch sich langsam steigern. Er kann einseitig oder auf beiden Seiten des Beckens spürbar sein und wird bei Belastungen wie Stehen oder Gehen stärker, speziell wenn sich der Betroffene dabei dreht oder wie beim Treppensteigen abwechselnd die Beine belastet.
Wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte schon zu Beginn der Schmerzen selbst aktiv werden:
• Schonung bringt keine Vorteile. Im Gegenteil: wer sich trotz Rückenschmerzen (schmerzfrei!) bewegt, erholt sich schneller.
• Drei- bis viermal täglich 15 Minuten lang ein Wärme- oder Kältekissen auf die betroffene Stelle legen fördert die Durchblutung.
Mit Rückenschmerzen zum Arzt Wer Rückenschmerzen hat, sollte nicht zu lange warten, ehe er zum Arzt geht. Es gibt auch ernste Ursachen für Rückenschmerzen, bei der eine schnelle Diagnose weitere Komplikationen verhindern kann.
Besonders wenn zusätzlich Taubheit oder Kribbeln in den Beinen auftreten, der Schmerz nachts oder im Liegen deutlich zunimmt und natürlich wenn möglicherweise ein Knochenbruch vorliegt.
Es ist nicht ganz einfach, die genaue Ursache von Rückenschmerzen zu benennen, manchmal liegen auch mehrere Ursachen gleichzeitig vor. Aus diesem Grund muss die Diagnose gründlich gestellt werden. Diese Sorgfalt ist besonders wichtig, da eine Therapie nur dann erfolgreich hilft, wenn die Diagnose richtig ist.
Steht die Diagnose fest, sollte sofort eine physikalische Therapie beginnen. Dazu gehören schmerzlindernde Maßnahmen, Krankengymnastik und Übungen, mit denen das Körperzentrum gestärkt wird. Der Aufbau von Rumpf- und Hüftmuskeln hilft das ISG langfristig zu stabilisieren. Gleichzeitig muss die Körperhaltung beim Stehen und in Bewegung korrigiert und trainiert werden. So wird das Gelenk zukünftig richtig belastet, und Irritationen bilden sich zurück.
Es gibt weitere Möglichkeiten, die bei Schmerzen durch eine ISG-Blockade helfen:
• Medikamente
Der Arzt kann stärkere Schmerzmittel oder Medikamente zur Entspannung der Muskulatur verschreiben, die aber nur vorübergehend eingenommen werden sollten. Lokale Schmerzmittel sind Salben, die Menthol, Kampfer oder lbuprofen in geringer Dosis enthalten, oder auch Schmerzpflaster, die den Wirkstoff an die Haut abgeben.
• Beckengürtel
Mit einem straffen, gürtelartigen Band wird das betroffene ISG ruhig gestellt und stabilisiert, was die Schmerzen lindern kann.
• Gelenkmobilisierung
Die ISG-Blockade kann vorsichtig manuell gelöst und das Gelenk mobilisiert werden. Das ist die Voraussetzung, um das Gelenk wieder funktionsgerecht und deshalb schmerzfrei bewegen zu können.
Falls die Schmerzen nicht nachlassen, muss ein Facharzt für Orthopädie, Neurochirurgie oder Schmerztherapie hinzugezogen werden.