on Friday, 17 November 2017.
Ab dem 65sten Lebensjahr sind Frauen eher von einer Herzerkrankung betroffen als Männer. Nur Wenige wissen dies.
Das Risiko einer schweren Herzerkrankung für Frauen ist groß. Meistes sind es Männer, die oft schon in jüngeren Jahren an einer Koronaren Herzschwäche leiden. Daher sind sie sensibilisiert für das Thema und haben das Risiko eines Herzinfarktes eher im Blick. Da Frauen erst mit zunehmenden Alter, nach der Menopause, zu der Risikogruppe zählen, fehlt hier das Bewusstsein. So lebt rund die Hälfte aller Frauen lange Zeit unwissentlich mit einer Herzerkrankung, obwohl diese Todesursache Nummer Eins ist. Grund dafür ist, dass die Erkrankung erst in einem sehr späten Stadium oder nach einem gravierenden Ereignis wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall entdeckt wird. Umso wichtiger ist es, dass Frauen die für sie typischen Symptome eines möglichen Infarktes kennen. Zudem ist ein gesunder Lebensstil, idealer Weise schon in jungen Jahren, die beste Vorsorge.
Anders als bei einem Mann sind es bei Frauen nicht immer stechende Schmerzen im Brustbereich, die den Infarkt ankündigen. Eine Frau kann einen Infarkt durch Schmerzen im Nacken, in den Schulter- und Kniegelenken erkennen. Auch Bauchschmerzen, Kurzatmigkeit, untypische Schwäche und Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit oder Erbrechen und Schwitzen können Symptome sein. Teilweise treten dies teils Wochen vor dem Herzinfarkt auf. Daher sind hier eine erhöhte Aufmerksamkeit und der Gang zum Arzt dringend anzuraten. Ein regelmäßiger Check der Gefäße und des Herzens bringt Sicherheit. Mittels eines Farbdoppel-Ultraschalls und der Echokardiographie werden Herz und Gefäße geprüft. Die Prüfung der Gefäßelastizität und eine Blutuntersuchung geben weitere Auskunft darüber, welche Auswirkung die Verkalkung der Arterien genommen hat. Zeigt die Diagnose Unregelmäßigkeiten, wie Ablagerungen an den Gefäßwänden (Arteriosklerose), werden weitere Therapieschritte eingeleitet. Parallel dazu ist eine Umstellung des Lebensstils, mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung wichtig. Ein Augenmerk sollte dabei auf die kleinsten Gefäße des Herzens gelegt werden. Eine sogenannte mikrovaskuläre Herzerkrankung, der Verschluss und die Verengung kleinster Gefäße des Herzens, trifft Frauen häufiger als Männer. Erst mit weiteren Test kann hier eine zuverlässige Diagnose getroffen werden. Mit einer gezielten Therapie steigt die Chance auch diese erfolgreich zu behandeln. Daher gehört im Rahmen der Prävention von schweren Herzerkrankungen bei Frauen die Aufklärung zu den wichtigsten Maßnahmen. Frauen muss es bewusst sein, dass sie besonders nach der Menopause mindestens genauso gefährdet sind an einer Herzkrankheit zu leiden wie Männer. Analog zu den männlichen Patienten ist auch bei den Frauen Hauptursache der Koronaren Herzkrankheit eine Arteriosklerose. Diese Zerstörung der Gefäßwände durch Ablagerungen führt zu einer Verengung der Arterien. Die Durchblutung wird beeinträchtigt und es kann zu Ablösungen der Ablagerungen führen, die im Ernstfall ein Gerinnsel fördern oder zu einem Gefäßverschluss führen. Ein Schlaganfall oder eine tödliche Herzrhythmusstörung können die Folge sein.
Bestätigt sich die Diagnose einer koronaren Herzerkrankung, gibt es verschiedene Maßnahmen, um die Durchblutung zu verbessern. Rauchen, Bluthochdruck, auffällige Cholesterinwerte, Diabetes und Übergewicht sind bei Frauen wie bei Männern Hauptursachen einer Herzerkrankung. Jedoch reichen bei Frauen deutlich weniger Zigaretten, um stark gesundheitsschädlich zu sein. Auch Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten sind bei Frauen Risikofaktor Nummer Eins. Allerdings erst nach der Menopause, dann dreht sich das Verhältnis gegenüber den männlichen Kollegen um und die Gefahr ernsthafter Folgeerkrankungen steigt. Bei einem Diabetes ist gar erwiesen, dass weibliche Patienten eher an einem Schlaganfall oder einem Herzversagen sterben als Männer. Beobachtungen haben auch erwiesen, dass eine Depression, die bei Frauen häufiger auftritt als bei Männern, Auslöser einer Herzerkrankung sein kann. Frauen sollten sich zudem auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse untersuchen lassen. Besonders jene, die an einer Schilddrüsenentzündung, der Hashimoto-Thyreoiditis, leiden, haben ein höheres Risiko eine Herzerkrankung zu bekommen. Mit einer Sonografie der Schilddrüse und der Bestimmung der Schilddrüsenantikörper im Blut kann diese Autoimmunerkrankung der Schilddrüse frühzeitig entdeckt werden. Generell gilt zudem, dass mit einem gesunden Normalgewicht, ausreichend Bewegung, ohne Nikotin und einem maßvollen Alkoholkonsum das Risiko einer Herzerkrankung um 80 Prozent gesenkt werden kann.