on Monday, 06 February 2023.
Das Abnehmen steht als guter Vorsatz zum Jahreswechsle traditionell ganz oben.
Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die übergewichtig sind, steigt stetig an. Die Beweglichkeit, die Garderobe und nicht zuletzt die eigene Gesundheit sind beeinträchtigt und stören das Wohlbefinden. Schnell ist der Vorsatz getroffen: das Körpergewicht muss reduziert werden!
Abnehmen durch Veränderung
Abnehmen wird schnell mit Fasten gleichgesetzt. Das kann jedoch auch der falsche Ansatz sein und führt dann schnell zum Aufgeben des gefassten Vorsatzes. Wer über Jahre aufgrund seiner Essgewohnheit und seines Lebenswandels übergewichtig wurde, kann nicht „einfach mal so“ alles ändern. Der Körper hat sich diesen Gewohnheiten angepasst und würde nun „rebellieren“ wenn Änderungen zu abrupt erfolgen. Abnehmen durch Veränderung heißt demnach auch, den eigenen Körper und sein Verhalten zu verstehen.
Der menschliche Körper besteht aus hunderten verschiedener Zellentypen, sie sind die Grundbausteine. Jede Zelle hat ihre eigenen Zellorgane und -bestandteile wie etwa die Erbinformation (DNA), Proteine und Lipide. In ihrer Grundstruktur sind alle Zellen gleich aufgebaut, sie unterscheiden sich aber aufgrund ihrer unterschiedlichsten Aufgaben. Nervenzellen, Blutzellen, Muskelzellen, Gehirnzellen, Drüsenzellen sind nur einige Beispiele, wie auch die Fettzelle als Bestandteil des Fettgewebes. Jede Zelle ist ein eigenständiges und selbsterhaltendes System. Sie nimmt Nährstoffe auf und kann die darin gebundene Energie durch Stoffwechsel für sich nutzbar machen.
Insulin und Abnehmen
Ein wesentlicher Schlüssel bei den Aktivitäten der Zellen fällt dem Insulin zu. Insulin, ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse entsteht, ist zuständig für die Regulierung des Blutzuckerspiegels im Blut und für die Anpassung relevanter Zellen. Bei jeder Nahrungsaufnahme wird eine bestimmte Menge an Insulin in das Blut ausgeschüttet. Es sorgt für den Stoffwechsel, bei dem aus der Nahrung der Zucker (Glukose) entnommen wird. Ein Teil davon verbleibt im Blut, weil insbesondere das Gehirn, die roten Blutkörperchen und das Nierenmark zur Energiegewinnung auf Glucose angewiesen sind. Der übrige Teil wird vorrangig den Fettzellen zugeführt, die daraus mithilfe des Fettstoffwechsels besonders den Muskeln, aber auch allen weiteren Organen Energie zur Verfügung stellen.
Während, und eine gewisse Zeit nach jedem Essen sind demnach Blutzucker- und Insulinspiegel erhöht, bis dann die Energie gewonnen und verteilt ist. In dieser Zeit sind gerade die Zellen der Leber und die der Muskeln besonders aktiv, da sie den wesentlichen Anteil am Stoffwechsel haben. Ist die Nahrungsaufnahme beendet und sind die wesentlichen Aufgaben der verschiedenen Zellen weitgehend erledigt, gehen Insulin- und Blutzuckerspiegel auf das normale Niveau zurück.
Von daher ergibt sich die Notwendigkeit zwischen den Mahlzeiten Pausen einzuhalten, um so dem gesamten Organismus Ruhephasen zu ermöglichen. Je kürzer die Pausen zwischen den Mahlzeiten sind, desto geringer fällt die Absenkung von Blutzucker- und Insulinspiegel aus. In diesem Zusammenhang hat das ausgeschüttete Insulin zusätzlich einen wesentlichen Anteil daran, ob die aufgenommen Nahrung weitgehend verarbeitet wird. Wird nämlich dem Körper mehr an Nahrung zugeführt als er derzeit in Energie umwandeln kann, werden die überflüssigen Anteile gespeichert.
Fettzellen beeinflussen das Abnehmen
Fettzellen sind Bestandteile des Fettgewebes, einer Form von Bindegewebe, das an mehreren Stellen im Körper angesiedelt ist. So ist die Aufgabe einer Fettzelle, in ihrem Zellleib Fett und Wasser zu speichern und bei Bedarf freizugeben. Die Fettzellen nehmen dazu Fettsäuren aus dem Blut auf und stellen daraus Lipide (Fettstoffe) her, die in der Zelle als Reserven gespeichert werden. Bei Bedarf können die Lipide wieder an das Blut abgegeben werden, so dass andere Zellen sie zur Energiegewinnung nutzen können.
Die Menge des gespeicherten Fettes kann sehr unterschiedlich sein. Die Größe der Zelle passt sich dem an, oder es werden neue Fettzellen gebildet. Erst in „Hungerphasen“ greift der Körper auf die Reserven zurück und baut diese ab. Das bedeutet, solange der Betroffene nicht Hungerphasen einleitet oder gar sein generelles Essverhalten nicht verändert, muss der Körper auch nicht auf seine Reserven zurückgreifen. Im Gegenteil – jede zu viel aufgenommene Nahrung wird den Reserven zugeführt und vergrößert das Volumen des Fettgewebes. Das jedoch führt dazu, dass der Insulinspiegel nicht weit genug abgesenkt wird. Auch können so verschiedene Erkranken – bis hin zur Diabetes mellitus – entstehen, die ihre Ursache im beeinträchtigten Insulinspiegel haben.
Abnehmen mit Diäten
Irgendwann ergibt sich dann die Situation, dass der Betroffene nun konsequent abnehmen will. Einmal abgesehen davon, dass ein solches Vorhaben nicht leicht umzusetzen ist, stellt sich sofort die Frage, welche Methode des Abnehmens sich für den Betroffenen individuell anbietet. Wer recherchiert oder sich mithilfe von Informationen helfen lassen will, ist bald von lauter guten Tipps überfordert. Die verschiedensten Methoden, Therapien, Diäten oder Mittel werden angeboten. Für den Laien ist es fast unmöglich einen objektiven Überblick zu bekommen, geschweige denn eine richtige Entscheidung zu treffen.
Beim Abnehmen müssen Reserven abgebaut werden. Dafür jedoch muss der Insulinspiegel vorrübergehend wieder ansteigen. Um dann den Insulinspiegel dauerhaft zu senken und so aus der Insulinfalle zu entkommen, müssen Betroffene immer wieder Phasen mit einem sehr niedrigen Insulinspiegel herbeiführen. Der Körper muss sich umstellen und auf Dauer weniger Insulin produzieren. Die einzige Möglichkeit, das Insulin vorübergehend stark abzusenken, ist also über eine bestimmte Zeit ein vollständiger Nahrungsverzicht. Die effizienteste und nachhaltigste Strategie ist hierzu letztlich regelmäßiges Fasten. Ob Heilfasten, Intervallfasten oder Scheinfasten das Richtige ist, muss jeder individuell für sich entscheiden.
Abnehmen mit ärztlicher Unterstützung
Wer – nicht nur – aus gesundheitlichen Gründen abnehmen will sollte ärztliche Hilfe oder fachliche Unterstützung suchen. So können Maßnahmen individuell und sinnvoll geplant und angegangen werden. Wir empfehlen einen umfangreichen Gesundheitscheck bevor man mit der Nahrungsumstellung beginnt. Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente kennt der Arzt und der Ernährungsfachmann. Sie wissen, welche Präparate oder Mittel eingesetzt werden können – oder aber auch nicht in Frage kommen.