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Blutarmut kann harmlose, aber auch schwerwiegende Auslöser haben

on Montag, 07 November 2016.

Menschen mit Blutarmut (Anämie) leiden unter einem Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin). Die Folge: Der Körper wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

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„Eine Anämie kann vielfältige Ursachen haben. Grob unterscheiden Experten Anämien, die durch Blutverlust oder -abbau entstehen oder weil eine Blutbildungsstörung vorliegt", erklärt Dr. Reinhold Lunow, Internist und ärztlicher Leiter der Praxisklinik Bornheim in der Nähe von Köln und Bonn. "In Europa ist in etwa 80% der Fälle eine Eisenmangelanämie die Ursache für Blutarmut. Davon sind überwiegend Frauen insbesondere aufgrund ihrer Monatsblutungen betroffen. Sie leiden unter Müdigkeit, blasser Haut, rascher Erschöpfbarkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, kalten Händen und Füßen.“

 

Neben Eisenmangel kann aber auch eine chronische Krankheit Ursache für eine Anämie sein, wie z. B. Krebs, HIV/Aids, rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn. In ganz seltenen Fällen kann der Körper, d. h. das Knochenmark, nicht mehr genügend Blutkörperchen bilden. Dies ist lebensgefährlich. Manchmal kommt die Produktion aber auch nicht dem Verlust von roten Blutkörperchen nach, wenn z. B. eine Blutstoffwechselerkrankung vorliegt.

 

Abgeschlagenheit und Herzstolpern können Anzeichen sein

"Wenn ständige Müdigkeit ohne ersichtliche Ursachen die alltägliche Arbeit erschwert und das Herz gelegentlich zu stolpern scheint, sollten Patienten unbedingt einen Internisten aufsuchen. Dies sind Anzeichen, dass der Körper nicht mehr genug Sauerstoff über die Blutkörperchen bekommt und das Herz mehr Blut durch ihn pumpen muss, damit er den Sauerstoffmangel kompensieren kann“, warnt Dr. Lunow. „Durch eine umfassende Blutanalyse kann der Arzt das tatsächliche Ausmaß der Anämie feststellen und auch die möglichen Ursachen erkennen oder zumindest eingrenzen, um weitere Untersuchungen anzuschließen“, ergänzt der ärztliche Leiter der Praxisklinik Bornheim.

 

Die Behandlung einer Anämie richtet sich nach den Ursachen. „Wichtig ist es, die Blutarmut frühzeitig im Zuge der Abklärung der erwähnten Symptome oder im Rahmen eines Gesundheitschecks zu erkennen. Darauf baut dann die Therapie auf“, so Dr. Lunow.

 

Bei einem Untersuchungstermin sollten Patienten den Arzt darüber informieren, ob sie aktuell ein Diät machen. „Am besten notieren Sie sich vorab die Symptome, die Ihnen bei sich auffallen. Aber auch Stress in Ihrem Leben oder Veränderungen sind wichtige Informationen. Über alle Medikamente, die Sie zurzeit nehmen – einschließlich Nahrungsergänzungsmittel – sollten Sie Ihren Arzt informieren, um Wechsel- bzw. Nebenwirkungen abklären zu können“, rät Dr. Lunow.

 

Rindfleisch, Milchprodukte und Zitrusfrüchte gehören zu einer blutgesunden Ernährung

Für viele Formen von Anämien gibt es keine prophylaktischen Maßnahmen. Die häufigste Form der Anämie, die Eisenmangelanämie, kann aber oft durch eine abwechslungsreiche Ernährung verhindert werden. Dazu gehören Fleisch, das reich an Eisen ist, wie Rindfleisch, oder Bohnen, Linsen, dunkelgrünes Gemüse und Trockenfrüchte.

 

Folsäure ist ebenso für die Blutbildung wichtig. Es findet sich in Zitrusfrüchten und -säften, in Bananen, in dunkelgrünem Gemüse. Ein weiteres wichtiges Vitamin, das Blutarmut vorbeugen kann, ist Vitamin B 12. Fleisch und Milchprodukte enthalten dieses Vitamin.

 

Für Vegetarier ist ein „Anämie-Check“ besonders empfehlenswert

Vegetarier haben im Vergleich zu Menschen, die Mischkost essen, u. a. ein größeres Risiko, an Eisenmangel zu leiden. Das Eisen im Fleisch kann besser vom Körper verwertet werden als bei pflanzlichen Produkten. Vegetarier müssen deshalb auf besonders eisenreiche Getreidesorten wie beispielsweise Hirse und Hafer achten, die in Kombination mit Vitamin-C-reichem Obst (z. B. Orangen) gegessen werden. Denn Vitamin C verbessert die Eisenverfügbarkeit aus pflanzlichen Lebensmitteln. „Vegetarier und Menschen, die wenig Fleisch essen, können mit einem Bluttest klären, ob sie zu wenig rote Blutkörperchen haben“, lautet der Tipp von Dr. Lunow.


Bildquelle: https://www.internisten-im-netz.de/