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Aktuelle Studie: Fördert Eisenmangel Schwerhörigkeit?

on Sonntag, 12 März 2017.

Wie hängen Blutarmut, hervorgerufen durch Eisenmangel und ein sensorineuralen Hörverlust, sprich eine Schallempfindungsschwerhörigkeit, zusammen? Eine Frage, der kürzlich ein Ärzteteam der Penn State University in den USA auf den Grund gehen wollte. Ihr Ziel dabei, einen Anfangsverdacht der seit gut zwei Jahre in Fachkreisen kursiert zu untermauern und, viel wichtiger, eine therapeutische Verabreichung von Eisenpräparaten im Bereich der Prävention zu belegen.

Zusammenhang von Eisenmangel und Hörverlust scheint sich zu bestätigen

Um zu einem Ergebnis zu kommen, wertete das Team um Kathleen M. Schieffer die Krankenakten von über 300.000 erwachsenen Patienten der Penn State University aus den Jahren 2011 bis 2015 aus. Alle Patienten waren im mittleren Alter von 50 Jahren. 0,7 Prozent von ihnen litten unter einer Blutarmut durch Eisenmangel. Eine Schwerhörigkeit in Form von Beeinträchtigung der Schallempfindung wurde ebenfalls bei 0,7 Prozent der Patienten diagnostiziert. Nach Abschluss der Auswertungen zeigte sich als ein Ergebnis eine deutliche Übereinstimmung bei den Fällen, die eine Schwerhörigkeit in Kombination mit einer Blutarmut durch Eisenmangel aufwiesen. Dabei handelt es sich konkret um eine Schwerhörigkeit, die das Innenohr betrifft, das heißt der Hörschnecke und dem zum Gehirn führenden Hörnerv beziehungsweise anderer Ebenen der Hörbahn. In diesem Bereich werden die wahrgenommenen Schallwellen weitergeleitet. Treten hier Störungen auf, kann es zu einer Schwerhörigkeit kommen. Da die Hörschnecke ausschließlich über die Blutbahn Arteria labyrinthi versorgt wird, liegt eine Beeinträchtigung der Funktion bei Eisenmangel nahe. Denn die durch Eisenmangel hervorgerufene Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff wirkt sich negativ auf die Blutgefäße aus. Dieses kann in einem so feingliedrigen Organ wie der Hörschnecke große Schäden verursachen. Auch, so der Verdacht, führt eine aufgrund von Eisenmangel bestehende Blutarmut zu einer geschwächten Übertragung von Energie in das Nervensystem, welches zu einem verminderten Hörvermögen führen kann.

Weitere Studien zur Einflussnahme des Eisenmangels auf das Hörvermögen sind nötig

Da das Resultat noch nicht repräsentativ ist, empfehlen die Mediziner um Kathleen M. Schieffer weiter an einer möglichen Beeinflussung von Eisenmangel bei sensorineuralen Hörverlust zu forschen. Ziel sollte es unter anderem sein, sinnvolle Therapieansätze zu finden. Denn noch ist nicht geklärt, ob bei einer frühen Diagnose die therapeutische Verabreichung von Eisenpräparaten eine drohende Schwerhörigkeit mindern oder gar aufhalten kann.